Mittwoch, November 12, 2008

Quantum of Solace


Okay, jetzt wissen wir es: Casino Royale war eine Ausnahme, kein Neubeginn. James Bond ist wieder zurück in seiner alten Routine. Quantum of Solace bemüht sich verkrampft um Intensität, bleibt dabei aber oberflächlich und uninteressant. "Diese Verfolgungsjagd ist totaaal spektakulär", versichert uns der Film, "ich zeige sie euch zwar nicht, aber ihr müsst es mir einfach glauben! Schaut doch wie schnell die Schnitte, wie laut die Soundeffekte sind!" Oder: "Das ist eine totaaal emotionale Sache für Bond! Echt! Hört doch nur mal auf die Musik!"

Es ist zwecklos. James Bond ist mir egal. Nichts, was auf der Leinwand passiert, löst auch nur das Geringste bei mir aus. Das gilt auch für den Plot: Zum gefühlten hundertsten Mal bekommen wir vorgesetzt, wie Bond sich gegen den Willen von MI6 stellt. Und der Bösewicht? Nichts gegen Mathieu Almaric, aber das war ja wohl ein Witz. Und das nach dem großartigen Le Chiffre. Ich sage nur soviel: Bluttränen geweint von Le Chiffre: 1 - Bluttränen geweint von Dominic Greene: 0.

Nicht einmal Dame Judi Dench kann viel retten. Die im letzten Film noch so angenehm subtile und nur im Vorbeigehen gestreifte Beziehung zwischen M und Bond wird hier totgeritten, ohne ihr irgendetwas Neues abzugewinnen. Am relativ interessantesten sind da noch die ganz kleinen Nebenrollen: Mathis, Felix Leiter und Fields, das sekundäre Bond-Girl. Was das primäre Bond-Girl Camille (Olga Kurylenko) betrifft: Sie bekommt eine derart abgedroschene Hintergrundgeschichte verpasst, dass sie uns gleich genauso egal wird wie Bond.

Zum Abschluss noch eine Bitte an die Produzenten: Wenn ihr schon zur alten, blutleeren Routine zurückkehrt, dann setzt doch wenigstens die Gun-Barrel-Sequenz nächstes Mal wieder an den Anfang, wo sie verdammt nochmal hingehört.

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