Montag, Juli 17, 2006

HR Giger


Im Kunsthaus Wien findet momentan eine Retrospektive des Schweizer Surrealisten HR Giger statt, der dank seiner Oscar-gekrönten Designs für Ridley Scotts Film Alien wohl vielen bekannt sein dürfte.

Heute habe ich die Austellung besucht und sie ob Gigers alptraumhafter Gemälde und Skulpturen leicht verstört wieder verlassen. Der Künstler entwirft in seinen Werken höllengleiche Welten und Visionen, in denen Mensch und Maschine zu grotesk-entstellten, aber auch irgendwie faszinierenden Schreckensgebilden verschmolzen sind. Dabei scheint Giger ein besonderes Faible für die Bereiche Geburt und Sexualität zu haben - und das nicht in einem besonders lebensfrohen, optimistischen Sinn...

Auch ein Alien-Modell in Lebensgröße gibt es zu bewundern. Wer wissen will, was Furcht bedeutet, kann sich vor dem Biest hinknien und ihm direkt ins "Gesicht" blicken. Pleasant dreams.

Wer mehr über Giger wissen will, den verweise ich auf die beiden offiziellen Webseiten http://www.hrgiger.com und http://www.giger.com, sowie auf diese Online-Gallerie: http://www.therionweb.de/giger/giger.htm. Hier die Seite zur Ausstellung im Kunsthaus Wien: http://www.kunsthauswien.com/deutsch/austellungen/hr_giger.php.

Mittwoch, Juli 12, 2006

Thom Yorke: The Eraser


Das neue Radiohead-Album lässt wohl noch einige Zeit auf sich warten, dafür hat Frontman Thom Yorke am Freitag sein erstes Solo-Album The Eraser veröffentlicht, auf dem er seine Vorlieben für elektronische Spielereien mal ohne Einschränkungen ausleben kann. Nach den ersten Hördurchgängen glaube ich sagen zu können, dass ihm ein sehr faszinierendes und interessantes Album gelungen ist, das aber natürlich kein zweites Kid A ist, wie uns offenbar einige Kritiker weismachen wollen. Vielmehr zeigt sich bei dem Album ganz deutlich, das Radiohead nicht Thom Yorke allein ist und wie wichtig das Band-Kollektiv doch für den kreativen Prozess ist. Natürlich, The Eraser ist ein tolles Album, aber die kreative Bandbreite von Kid A oder auch Amnesiac bietet es nicht. Thom Yorke mag ein Genie sein, aber er allein kann uns Radiohead nicht ersetzen - ich finde, das ist durchaus ein beruhigender Gedanke.

Samstag, Juli 08, 2006

Von Dimensionstoren und Rabbis

Mein Bruder hat vor kurzem das protzige Mega-Rollenspiel "The Elder Scrolls IV: Oblivion" geschenkt bekommen und kommt gar nicht mehr davon los. Auch ich war schon lange auf diesen Titel neugierig, bietet er doch laut Werbung und Testberichten gigantische Handlungsfreiheit und eine realistisch simulierte Spielwelt, inklusive NPCs mit eigenem Tagesablauf. Meine Hoffnung auf ein Spiel, das endlich wieder einmal relevante inhaltliche statt technischer Entwicklungen bietet, wurde aber zumindest nach dem ersten Anspielen größtenteils enttäuscht, wie schon beim Vorgänger "Morrowind". Nicht nur, dass die Story darauf hinausläuft, dass ich mal wieder Dimensionstore verschließen muss (wie originell), nicht einmal die Spielwelt wirkt annähernd so lebendig wie im 14 Jahre alten Klassiker "Ultima VII: The Black Gate" (Ich bin mir bewusst, dass man da auch ein Dimensionstor zu verschließen hatte - aber anno 1992 war die Idee noch nicht dermaßen ausgelutscht). Was nicht heißt, dass ich mir "Oblivion" nicht noch einmal zur Hand nehmen werde - vielleicht urteile ich ja zu vorschnell.

Spielerisch viel mehr beeindruckt hat mich "The Shivah", ein vor kurzem erschienenes Freeware-Adventure, das von Dave Gilbert via AGS programmiert wurde. Fans von klassischen Point&Click-Adventures (Sierra, LucasArts etc.) sollten sich diese Perle nicht entgehen lassen. Es handelt sich um eine Art jüdischen Noir-Krimi, in dem man die Rolle des in einer Lebenskrise steckenden Rabbis Russell Stone übernimmt. Ein wirklich cleveres, gut geschriebenes Spiel mit innovativen Ideen. Da es innerhalb eines Monats für den Wettbewerb MAGS programmiert wurde, ist es nicht allzu lang, bietet aber dafür dank mehrerer verschiedener Endsequenzen einen durchaus hohen Wiederspielwert.

Alles braucht einen Anfang...

...darum erkläre ich hiermit meinen Blog für eröffnet. Ich kann es gar nicht erwarten, die ersten Blog-Spams zu löschen, verklagt zu werden oder sonstige witzige Dinge zu erleben. In diesem Sinne: Los geht's.