Dienstag, März 18, 2008

I'm A Cyborg, But That's OK


I'm A Cyborg, But That's OK ist der neue Film des südkoreanischen Regisseurs Park Chan-wook, international bekannt geworden durch seine "Rache-Trilogie", bestehend aus Sympathy For Mr. Vengeance, OldBoy und Sympathy For Lady Vengeance.

Im Mittelpunkt des Films steht die junge Young-gun, die sich eines Tages bei der Arbeit in der Fabrik die Pulsadern aufschneidet, ein Stromkabel hineinsteckt und anschließt. Was in ihren Augen keine große Sache ist - schließlich ist sie der festen Überzeugung ein Cyborg zu sein - wirkt auf ihre Umgebung verständlicherweise weniger normal, weshalb sie in eine Irrenanstalt eingewiesen wird.

Am Freitag ist dieser Film in Wien angelaufen und ich habe ihn mir im Top Kino angesehen - dem einzige Kino in der Stadt, in dem er momentan zu sehen ist, was mich ein bisschen überrascht hat, weil ich dachte, dass Park Chan-wook spätestens seit OldBoy quasi Mainstream wäre... Umso bedauerlicher ist das, weil auch sein neuestes Werk wirklich toll ist.

I'm A Cyborg, But That's OK verfügt über immensen erzählerischen als auch visuellen Ideenreichtum, und schafft es trotz seiner offensichtlichen Verspieltheit, ein sensibles Gleichgewicht zwischen Humor und Gefühl zu bewahren - am besten verdeutlicht in einer der denkwürdigsten Kussszenen, die man je im Kino zu sehen bekommen hat. Ganz unglaublich auch die unerwarteten Gewaltausbrüche, die die Grundidee für den Film waren und einem Traum Park Chan-Wooks entstammen:

Ich träumte von einem Mädchen, das mit den Fingerspitzen schießen kann, während die leeren Patronenhülsen aus ihrem Mund fallen wie ein Wasserfall.

Wenn das nicht Poesie ist, dann weiß ich nicht, was.

film-zeit.de-Link
IMDB-Link

Keine Kommentare: