Freitag, Dezember 26, 2008

The Good, The Bad, The Weird


Endlich hatte ich die Möglichkeit The Good, The Bad, The Weird zu sehen, einen koreanischen Western von Kim Ji-woon, der dieses Jahr in Cannes Premiere hatte. Dass es sich gar um den teuersten koreanischen Film aller Zeiten handelt, wusste ich ursprünglich überhaupt nicht - ich hatte nur den Trailer gesehen und wusste: Holy shit, das muss ich sehen.

Wie der Titel des Films schon verrät, ließ sich Ji-Woon kräftig von Sergio Leones The Good, The Bad and The Ugly inspirieren, vor allem was die Grundkonstellation betrifft: Drei Männer, ein "Guter" (Kopfgeldjäger Do-Won Park), ein "Böser" (Badass Chang-yi Park) und ein Unberechenbarer (Gauner Tae-goo Yoon) jagen um die Wette einem extrem wertvollen Schatz hinterher. Historischer Hintergrund ist die japanisch besetzte Mandschurei in den 1930er-Jahren.

Der Plot ist jedoch im Grunde ein Vorwand um einen ganzen Haufen spektakulärer Set Pieces aneinanderzureihen, wie etwa einen Zugüberfall oder eine lange Verfolgungsjagd durch die Wüste. Und das macht auch überhaupt nichts, denn diese Action-Sequenzen sind allesamt grandios inszeniert und machen extrem viel Spaß; ich hoffe sehr, dass ich vielleicht doch noch die Möglichkeit bekomme, sie auf einer Kinoleinwand zu sehen.

Im Gegensatz zu amerikanischen Neo-Western, die meistens sehr düster und pessimistisch ausfallen, geht es The Good, The Bad, The Weird um die schiere Freude am Genre, auch wenn man argumentieren könnte, dass der Film eigentlich nur noch äußerlich etwas mit einem Western zu tun hat. Im Grunde seines Herzens ist er eine Action-Abenteuer-Achterbahn in der Tradition der Indiana Jones-Filme - und das ganz ohne lianenschwingende Affen mit Greaser-Frisuren.

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