tag:blogger.com,1999:blog-308292612024-02-07T07:32:03.035+01:00huge stairways down to the oceanPerry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.comBlogger83125tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-67232383398782172412012-11-12T09:58:00.003+01:002012-11-12T10:00:14.457+01:00Skyfall (Sam Mendes, 2012)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgeBd8bsd9V0xK8TAeju_LXG_5FZQSwTt_r8_rw-7yvSfWHyh4jmY9-jaWLKMGADwQZ4MjDuv75HNXzbxvHUw72mvD7CxAbE_D92PP2mOZKn8C0XgP93KGnd-Tv7Bjzvn5sdSwl/s1600/skyfall1.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="223" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgeBd8bsd9V0xK8TAeju_LXG_5FZQSwTt_r8_rw-7yvSfWHyh4jmY9-jaWLKMGADwQZ4MjDuv75HNXzbxvHUw72mvD7CxAbE_D92PP2mOZKn8C0XgP93KGnd-Tv7Bjzvn5sdSwl/s400/skyfall1.jpeg" width="400" /></a></div>
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Ich kehre noch einmal zu diesem langverlassenen Blog zurück, um die schöne Tradition der Craig-Bond-Reviews fortzuführen, die ich hier begonnen habe. Nur ganz kurz.<br />
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Während <a href="http://hugestairwaysdowntotheocean.blogspot.co.at/2006/11/casino-royale.html"><i>Casino Royale</i></a> mich hellauf begeistert hat, war <i><a href="http://hugestairwaysdowntotheocean.blogspot.co.at/2008/11/quantum-of-solace.html">Quantum of Solace</a> </i>für mich wieder ein "typischer" Bond-Film, was so viel heißt wie: ein halbwegs vergnüglicher, aber schnell vergessener Actionfilm, dessen Figuren - inklusive des Hauptprotagonisten - mir die ganze Zeit über komplett fern bleiben. <i>Casino Royale</i> hat mir deshalb gefallen, weil es nicht nur über sämtliche Bilder und Tropen verfügte, die die 007-Filme zu dem machen, was sie sind - exotische Lokalitäten, ein interessanter Gegenspieler, genussvoll übertriebene Action-Set-Pieces, schöne Frauen, teuere Kleidung, ein Casino -, sondern auch weil der erstmalig von Daniel Craig verkörperte Agent einen richtigen, befriedigenden Character Arc hatte und weder physisch noch psychisch komplett unverwundbar schien. Der Film war ausladend, hatte aber Fokus. Alles mündete in eine brilliante finale Szene, in der schließlich klar wurde, wie effektiv und erstaunlich subversiv man die Bond-Figur hier rekontextualisiert und an ihren literarischen Ursprung zurückgeführt hat - als zynischen Psychopathen, dessen ganze Effizienz als Tötungswerkzeug darauf basiert, dass er, wie man im Internet sagen würde, <i>butthurt</i> ist.<br />
<br />
Nun also <i>Skyfall</i>. Um es kurz zu machen, <i>Skyfall</i> übertrifft nicht nur <i>Quantum of Solace</i> und <i>Casino Royale</i>, sondern hebt die gesamte Reihe auf eine neue Ebene. Ja, Casino Royale war ein herausragender Bond-Film, <i>Skyfall</i> jedoch ist ein herausragender <i>Film</i>. Er verfügt über all die vorhin erwähnten Grundelemente des Bond-Mythos, schafft aber darüber hinaus, ein ästhetisch wie inhaltlich brilliantes Stück Kino zu sein. Nicht nur gelingt es, die perfekte Balance zwischen dem "klassischen" Bond mit seinen etwas altmodischeren und campigeren Elementen und dem physischen, persönlichen, gritty modern-day Bond zu finden, <i>Skyfall</i> schafft es zudem, diesen Konflikt selbstreferentiell und subtextuell zu verhandeln, und das auf eine verblüffende, streckenweise wahnwitzig-absurde Art.<br />
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Von der obligatorischen Pre-Credits-Action-Sequenz an ist außerdem eines klar: Visuell spielt dieser Film in einer anderen Liga als sämtliche seiner Vorgänger. Mit Sam Mendes ist zur Abwechlsung einmal ein echter Filmemacher im Regiestuhl, und Kamermann Roger Deakins gilt nicht umsonst als einer der größten lebenden Hollywood-DPs. Formal Interessantes von einem 007-Film zu erwarten, wäre mir nie in den Sinn gekommen - da war die expressionistisch angehauchte Schwarz/Weiß-Sequenz zu Beginn von <i>Casino Royale</i> schon das Höchste der Gefühle -, aber <i>Skyfall </i>ist durch und durch ein Bond-Film für Cinephile.<br />
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Und damit lasse ich <i>huge stairways down to the ocean</i> wieder in sein nasses Grab hinabsinken. Im Unterschied zu James Bond wird er dort vermutlich auch bleiben.</div>
Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-25307601011536955962010-10-10T22:03:00.016+02:002010-10-11T00:20:52.726+02:00The Social Network (David Fincher, 2010)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhcwbmXj1HqWdh2GDeAUkCxXR8qvPIgxE6WmBjjAIFHEDHf1pelEBdIrOz9lDiV2W88Ga95GKJv4NRYXRuy3SPDyPMSmzyTGvZjgSAfcdnscmGio1UX54VDWCJSGgL20P1uThTT/s1600/socialnetwork1.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 259px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhcwbmXj1HqWdh2GDeAUkCxXR8qvPIgxE6WmBjjAIFHEDHf1pelEBdIrOz9lDiV2W88Ga95GKJv4NRYXRuy3SPDyPMSmzyTGvZjgSAfcdnscmGio1UX54VDWCJSGgL20P1uThTT/s400/socialnetwork1.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5526514106960948242" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Wenn man an David Finchers Hollywood-Romantisierung der Gründungsgeschichte von Facebook etwas aussetzen kann, dann ist es eben das: Hollywood-Romantisierung. Oder, wenn man so will, Hollywood-Zynismus. Man braucht sich nichts vormachen: Ruhm, Reichtum und Erfolg werden wie eh und je mehr fetischisiert als reflektiert, Ambivalenz erscheint mehr als Strategie zur Maximierung der Breitenwirkung als zur narrativen Offenheit, und zugunsten der nötigen dramaturgischen <span style="font-style: italic;">punches</span> schreckt man vor dem Wühlen in klassischen Genretopoi und -klischees nicht gerade zurück. Das hätte in aalglatter Langeweile enden können, doch was <span style="font-style: italic;">The Social Network</span> an Überraschungen und subversiven Untertönen fehlt, das macht es durch schiere Kunstfertigkeit wieder wett.<br /></div><div style="text-align: justify;"><br />Nicht nur Aaron Sorkins (<span style="font-style: italic;">A Few Good Men</span>, <span style="font-style: italic;">The West Wing</span>) durchwegs cleveres und pointiertes Skript sorgt dafür, dass das Filmgeschehen stets vergnüglich, fesselnd und interessant bleibt, auch visuell ist <span style="font-style: italic;">The Social Network</span> ein wahrer Genuss. Fincher mag sein exzentrisches braun-gelb-grünes Farbschema seit <span style="font-style: italic;">Alien 3</span> nicht geändert haben, aber sein Umgang mit Komposition und Rhythmus ist mittlerweile so virtuos, dass er sich sogar technische Kunststücke wie eine spekatuläre Tilt-Shifting-Regatta-Sequenz oder ein digital erstelltes Zwillingspaar erlauben kann, ohne dass es gimmickhaft wirkt. Einen großen Anteil am Rythmus und der Energie des Films hat auch der fantastische Score von Trent Reznor und Atticus Ross mit seinen mal kühlen elektronischen, mal verzerrt-kraftvoll brodelnden, mal sanft melancholischen Klängen.<br /><br />Und abgesehen von den formalen Stärken von <span style="font-style: italic;">The Social Network</span> ist es interessant, einen Film zu sehen, der im Wesentlichen den Formalien des Hollywood-Biopic entspricht, sich aber aktiv bemüht einen aktuellen Zeitgeist und neue wirtschaftliche und soziale Modelle einzufangen, anstatt vergangene Jahrzehnten und Jahrhunderte nach historischen Umbrüchen und einflussreichen Persönlichkeiten zu durchwühlen.<br /><br /><span style="font-style: italic;font-size:78%;" >Foto: Merrick Morton - © 2010 Columbia Tristar Marketing Group, Inc.</span><span style="font-style: italic;font-size:78%;" > (Quelle: <a href="http://www.imdb.com/">IMDB</a>)</span><br /><span style="font-style: italic;font-size:78%;" ></span></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-90213330308557215102010-09-26T19:15:00.004+02:002010-10-10T20:38:05.194+02:00Kristallkugel: Mein Metacritic-Voraussagen für den Videospiel-Herbst<div style="text-align: justify;">Auf NeoGAF hatte jemand die im Grunde vollkommen sinnlose und bescheuerte, aber irgendwie doch witzige Idee, einen Thread mit Metacritc-Vorhersagen zu eröffnen. Da der kommende Herbst so voll mit spannenden Videospiel-Releases ist, habe ich mich entschlossen, ebenfalls meine Kristallkugel anzuwerfen und ein paar Tipps abzugeben, zumindest für die Titel, die mich persönlich interessieren.<br /><br />Um es klar zu machen: Die folgenden Vorhersagen spiegeln nicht meine persönlichen Erwartungen wider, sondern ausschließlich den geschätzten Metacritic-Score - wie bei einer Wette. Es geht dabei eher um die allgemeine Vorhersehbarkeit der Videospielpresse, als um den tatsächlichen Wert der Spiele.<br /><br />Wenn es mehrere sich voneinander unterscheidende Versionen gibt, ist in Klammern die angeführt, die ich meine.<br /></div><br /><span style="font-style: italic;">Epic Mickey</span>: <span style="font-weight: bold;">83</span><br /><span style="font-style: italic;"></span><span style="font-style: italic;">Donkey Kong Country Returns</span>: <span style="font-weight: bold;">87</span><br /><span style="font-style: italic;">Rock Band 3</span> (PS3/360/Wii):<span style="font-weight: bold;"> 92</span><br /><span style="font-style: italic;">Sonic Colours</span> (Wii): <span style="font-weight: bold;">79</span><br /><span style="font-style: italic;">Sonic The Hedgehog 4: Episode 1</span>: <span style="font-weight: bold;">77</span><br /><span style="font-style: italic;">Fallout: New Vegas</span>: <span style="font-weight: bold;">84</span><br /><span style="font-style: italic;">GoldenEye 007</span> (Wii): <span style="font-weight: bold;">85</span><br /><span style="font-style: italic;">Kirby's Epic Yarn</span>: <span style="font-weight: bold;">82</span><br /><span style="font-style: italic;">Need For Speed: Hot Pursuit</span> (PS3/360/PC): <span style="font-weight: bold;">86</span>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-23284921226860326562009-10-27T17:24:00.002+01:002010-09-26T19:10:51.875+02:00Ddongpari / Breathless (Yang Ik-Joon, 2009)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVlhrkAC_WXbxcVJO9Dc-XO10VYd0Krj6jSUgdIiV-HEEOo7NDMYWM1-HOM4TVVNkwQcxDZynp4w-9-68RlA6mmgt2h3lC3WIMnf8ownPRTiSDXF0WT-v1sb2kW_kr5DM31JHd/s1600-h/ddongpari.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 229px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVlhrkAC_WXbxcVJO9Dc-XO10VYd0Krj6jSUgdIiV-HEEOo7NDMYWM1-HOM4TVVNkwQcxDZynp4w-9-68RlA6mmgt2h3lC3WIMnf8ownPRTiSDXF0WT-v1sb2kW_kr5DM31JHd/s320/ddongpari.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5397317093305532194" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Mein erster Film auf der diesjährigen Viennale (von der Retrospektive abgesehen) kommt aus Südkorea, einem Land, dem ich seit einiger Zeit so gut wie blind vertraue, wenn es um Filme geht. Und daran ändert sich auch mit <span style="font-style: italic;">Ddongpari</span> nichts.<br /></div><div style="text-align: justify;"><div style="text-align: justify;"><br />Es handelt sich um das Regiedebüt von Yang Ik-Joon, der auch produziert, das Drehbuch geschrieben und die Hauptrolle übernommen hat, und ist die Geschichte eines extrem bösartigen und gewalttätigen Geldeintreibers und seiner bizarren Freundschaft zu einem jugendlichen Mädchen. Von der ersten Szene an ist klar, dass der Film in einer brutalen, unmenschlichen Welt spielt, voll mit Menschen, die unter ihren Lebensumständen leiden und den dadurch ständig präsenten Schmerz, Frust und Druck durch Gewalt an anderen ablassen - ein unendlicher Zyklus, der alle Lebensbereiche durchdringt. Passend dazu zeigt die Kamera raue, verwackelte Bilder und Filmmusik wird sehr sparsam eingesetzt, um die seltenen zärtlichen Momenten hervorzuheben.<br /></div><br />Trotzdem ist <span style="font-style: italic;">Ddongpari</span> (wörtlich übersetzt bedeutet der Titel übrigens "Dungfliege") eine emotionale, charakterbasierte Geschichte, und tappt dabei in die ein oder andere Klischee- bzw. Konventionsfalle hinein. So kann man sich nach der ersten halben Stunde den restlichen Plot des Films im Groben ausrechnen, und einige Sequenzen wie Rückblenden werden etwas unsubtil und einfallslos umgesetzt. Von diesen paar Stolpersteinen abgesehen kann der Film im Großen und Ganzen jedoch durchgehend mitreißen, vor allem dank der starken Performances und Dialoge, in denen zwischen Fluchtiraden im Maschinengewehrtakt auch immer wieder subtiler Humor durchblitzt.</div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-33498245740667590122009-09-10T11:39:00.004+02:002010-09-26T19:10:51.875+02:00Requiem For A Dream (Darren Aronofsky, 2000)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_sFrlp1owyGv6I7H5vkxDjbN1A6wL3j6qNhVU1m8m7eJSxI82dj0JPR1iqwLPoF647CIV4hAnKLlslXVIA5zsvLCExxkWuLCoieY_lUFW6ZN6AjIVFse33QkkDtN7-Gs0QTxO/s1600-h/requiem1.PNG"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 206px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_sFrlp1owyGv6I7H5vkxDjbN1A6wL3j6qNhVU1m8m7eJSxI82dj0JPR1iqwLPoF647CIV4hAnKLlslXVIA5zsvLCExxkWuLCoieY_lUFW6ZN6AjIVFse33QkkDtN7-Gs0QTxO/s400/requiem1.PNG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5379782758670473778" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;"><span style="font-style: italic;">Spoiler voraus.</span><br /><br />Da wir den September 2009 schreiben und somit bald nicht nur eine Liste der Lieblingsfilme des Jahres, sondern auch des Jahrzehnts ansteht, habe ich begonnen, mir wichtige Filme der "Naughties" vorzunehmen, die ich bis jetzt versäumt hatte. Einer dieser Filme ist Darren Aronofksys<span style="font-style: italic;"> Requiem For A Dream</span>, den ich mir vorgestern also zum ersten Mal angesehen habe. Von seinen Nachwirkungen habe ich mich noch immer nicht ganz erholt.<br /><br />Dass der Film mich doch derartig beeindrucken konnte, ist bemerkenswert angesichts dessen wie viel ich im Vorfeld bereits über ihn wusste. Sogar die berüchtigte Höhepunktsequenz kannte ich bereits aus einer Lehrveranstaltung (der Kontext war sowas wie: "Jep, die Schnittfrequenz in Hollywoodfilmen ist heute höher als vor sechzig Jahren."). Aber die gnadenlose Konsequenz, Radikalität und spürbare Wut und Leidenschaft des Filmemachers hat mir dann doch imponiert.<br /><br />"In the end it's all nice", sagt die von Ellen Burstyn gespielte Sara Goldfarb in den ersten Minuten, bevor der Titel des Films auf sie niederrummst wie ein tonnenschweres Stahltor. Wie eine schneidge, gut geölte Maschine dreht der Film seine Figuren durch den Fleischwolf, bis jede von ihnen in ihrer persönlichen Hölle gelandet ist. Dann lässt er den Abspann laufen. Keine Erlösung. Are you not entertained?<br /><br />Von manchen Seiten wurde Aronofsky für seine Inszenierung als zynischer Formalist gebrandmarkt, was in meinen Augen ein Missverständnis ist. Die Inszenierung ist eine hochgradig zynische, ja, aber erst dadurch charakterisiert sie überhaupt die Welt und Gesellschaft, die sie angreift, in all ihrer Brutalität und Falschheit. Natürlich könnte man das als simplifiziert bezeichnen - ich bezeichne es als fokussiert. Die Form ist hier Ausdruck, nicht Blendwerk.<br /><br />Aber ebenso ist es zu kurz gedacht, <span style="font-style: italic;">Requiem For A Dream</span> als neunzigminütigen "Drugs are bad"-Spot wahrzunehmen, auch wenn er als solcher sicher verdammt gut funktioniert. Im Kern geht es gar nicht um Drogen, diese sind lediglich ein Symptom. Es geht um Versprechungen des schnellen Glücks im Allgemeinen, sei es durch Drogen, durch das Fernsehen, durch Konsum, durch Diäten, durch wirtschaftliche Selbständigmachung. Es geht um eine Gesellschaft, die auf dem Versprechen basiert: "Wenn du diese eine Sache erst einmal getan hast, wird für immer alles anders", und wie auf diese nur der totalen Ausbeutung dienenden Lüge konsequent zu folgen letztendlich in eine Katastrophe führen muss.<br /><br />Natürlich ist es nicht die originellste oder komplexeste Botschaft. Die verlogenen Mechanismen des "American Dream" zu kritisieren, war vermutlich schon ein ausgelutschtes Thema, als 1978 Hubert Selbys Buchvorlage zu dem Film erschienen ist. Aber wen interessiert schon, was ein Künstler zu sagen hat? Wie er es sagt, darum geht es. Und das "wie" in Aronofskys <span style="font-style: italic;">Requiem For A Dream</span> muss man einfach erlebt haben.<br /><br />Oh, und Clint Mansells Score? Hammer.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-26983439954887658742009-07-13T19:40:00.003+02:002010-10-07T13:18:03.634+02:00Morrissey im Gasometer<div style="text-align: justify;">Das hätte ich ja auch nicht gedacht, dass ich mal ein Morrissey-Konzert erleben würde, aber letzten Samstag war der Oscar Wilde der Popmusik tatsächlich in Wien, ganz ohne auf einem Festival zweite Geige für Muse oder Wir sind Helden spielen zu müssen. Angeblich wollte er in der Arena nicht auftreten, aufgrund ihrer Vergangenheit als Schlachthof - so gab es dort eben David Byrne zu sehen, während Mozzer den Gasometer bespielte.<br /><br />Alles an dem Abend war extrem pünktlich, die Vorband Doll & The Kicks begann schon zu spielen, bevor wir überhaupt noch in der Halle waren, und auch Morrissey selbst war schneller auf der Bühne als man "Why pamper life's complexity when the leather runs smooth on the passenger seat?" sagen konnte. Sehr schön war auch das Intro: Statt dass beim Bühnenumbau zwischen Vorband und Hauptact öde Hintergrundmusik vom DJ aufgelegt wurde, gab es Filmausschnitte zu sehen wie eine Pressekonferenz mit Lou Reed oder einen Fernsehauftritt der New York Dolls - ein tolle Einstimmung.<br /><br />Schließlich fiel der Vorhang und Morrissey eröffnete mit einer rockigen Version von <span style="font-style: italic;">This Charming Man</span>. Ein passender Einstieg, denn der Anteil an Smiths-Songs war erfreulich hoch, wenn auch vielleicht etwas ungleich verteilt - im ersten Drittel war fast jedes zweite Lied ein Smiths-Klassiker, was ein wenig zu einem "Pulver zu früh verschossen"-Effekt führte. Das letzte Drittel war für mich eine leichte Durststrecke, und die Zugabe <span style="font-style: italic;">First Of The Gang To Die</span> konnte nach den Hämmern vom Anfang dann auch niemanden mehr vom Hocker reißen.<br /><br />Die komplette Setlist:<br /><br /><span style="font-style: italic;">* This Charming Man</span><br /><span style="font-style: italic;">* I Just Want to See the Boy Happy</span><br /><span style="font-style: italic;">* Black Cloud</span><br /><span style="font-style: italic;">* How Soon Is Now<br />* Irish Blood English Heart</span><br /><span style="font-style: italic;">* Ask</span><br /><span style="font-style: italic;">* I'm Throwing My Arms Around Paris</span><br /><span style="font-style: italic;">* Girfriend In A Coma</span><br /><span style="font-style: italic;">* When I Last Spoke To Carol</span><br /><span style="font-style: italic;">* Why Don't You Find Out For Yourself</span><br /><span style="font-style: italic;">* Some Girls Are Bigger Than Others</span><br /><span style="font-style: italic;">* Let Me Kiss You</span><br /><span style="font-style: italic;">* One Day Goodbye Will Be Farewell</span><br /><span style="font-style: italic;">* Life Is A Pigsty</span><br /><span style="font-style: italic;">* The World is Full of Crushing Bores</span><br /><span style="font-style: italic;">* Sorry Doesn't Help</span><br /><span style="font-style: italic;">* Please Please Please Let Me Get What I Want</span><br /><span style="font-style: italic;">* The Loop</span><br /><span style="font-style: italic;">* I'm O.K. By Myself</span><br /><span style="font-style: italic;">* </span>(Zugabe) <span style="font-style: italic;">First Of The Gang To Die</span><br /><br />Die Strecke <span style="font-style: italic;">How Soon Is Now - Irish Blood English Heart - Ask</span> darf wohl zumindest für mich als eindeutiger Höhepunkt bezeichnet werden, besser wurde es dann einfach nicht mehr.<br /><br />Ein wirklich schöner Moment war, als Morrissey von einem weiblichen Fan eine alte Vinyl-Single in die Hand gedrückt bekam. Es handelte sich um eine wirkliche Obskurität: ein portugiesischer Druck von <span style="font-style: italic;">Pomme Pomme Pomme</span> von Monique Melsen - das Lied Luxemburgs für den Eurovision Song Contest 1971 und Morrisseys Lieblingssong. Da war er sichtlich beeindruckt und gerührt.<br /><br />Ingesamt hat man zwar gemerkt, dass Morrissey vom Touren ziemlich erschöpft ist, eine gute Show hat er dennoch geboten. Am Ende meinte er nur noch "Thank you for your patience... We've been throught 58 countries in two weeks. I'm just glad I made it through the night without any reference to <a href="http://www.youtube.com/watch?v=xJeWySiuq1I">that horrible song by Ultravox</a>." Jep, <span style="font-style: italic;">das</span> ist mal Lokalbezug mit Stil.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-26263749553123643612009-05-21T13:51:00.004+02:002010-09-26T19:10:51.875+02:00Banshun / Später Frühling (Ozu Yasujiro, 1949)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZayOMft1KWwz4Be81tgmUAKAnwG-Fps-ZKeVW4nNC-3JCmmNeul-9YE8uZvyJZbisde2YliWiqd7D10tDzQ4zueMmb3pJTv2s7Co_UHjCCcDrdLgF4uVLLIrxkwulz0mL31pv/s1600-h/Banshun.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 238px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZayOMft1KWwz4Be81tgmUAKAnwG-Fps-ZKeVW4nNC-3JCmmNeul-9YE8uZvyJZbisde2YliWiqd7D10tDzQ4zueMmb3pJTv2s7Co_UHjCCcDrdLgF4uVLLIrxkwulz0mL31pv/s320/Banshun.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5338245385104416770" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">In den 108 Minuten von <span style="font-style: italic;">Banshun </span>passiert auf der puren Plotebene so gut wie nichts: Eine 27-jährige Frau lebt mit ihrem Vater zusammen. Ihr Vater und ihre Tante drängen sie zu heiraten. Sie heiratet. That's it. Keine Verwicklungen, keine Missverständnisse, keine Nebenstränge. Abgesehen von vielleicht einem Detail, aber das möchte ich hier nicht vorwegnehmen.<br /><br />Nach <span style="font-style: italic;">Tokyo Monogatari</span> (<span style="font-style: italic;">Die Reise nach Tokio</span>) ist <span style="font-style: italic;">Banshun</span> der zweite Film vom neben Kurosawa vielleicht größten japanischen Regisseur Ozu, den ich gesehen habe. Und ich merke bereits, seine Filme haben einen ganz eigentümlichen Rhythmus und eine Art des Erzählens, wie sie mir bisher in der Form eigentlich so gut wie noch nie untergekommen ist. Sehr gewöhnungsbedürftig, weil extrem langsam, zurückhaltend und subtil, aber auch durchaus lohnend und auf eine Art befreiend.<br /><br />Es war die Schlussszene dieses Films, die mich endgültig von Ozu überzeugt hat. Eine der brilliantesten, schönsten und bewegendsten Schlussszenen, die ich je in einem Film gesehen habe. Und auch hier kann ich erzählen, was darin passiert, ohne irgendetwas zu ruinieren: Ein Mann schält einen Apfel. Und es ist großes Kino.<br /><br />Ich war mir zum Schluss nicht ganz sicher, ob Ozu den im Film gezeigten Prozess verurteilt oder ihn als zwar schmerzhaft aber notwedig verteidigt. Jedenfalls sähe der Film wohl anders aus, wenn Mizoguchi ihn inszeniert hätte, der immer wieder sehr deutlich die Rolle der Frau in der japanischen Gesellschaft kritisiert hat. Vielleicht kann man Ozu auch einfach nicht auf diese Weise interpretieren, sondern muss etwas tiefer in der japanischen Mentalität graben - immerhin wird Ozu immer wieder als "japanischster aller Filmemacher" bezeichnet. Es gibt da beispielsweise den Begriff <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Mono_no_aware"><span style="font-style: italic;">mono no aware</span></a>, der oft mit ihm in Zusammenhang gebracht wird und eine Art ruhiges, melancholisches Bewusstsein der Vergänglichkeit der Dinge beschreibt. Damit kommt man der Sache wohl schon näher.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-89650880701720763802009-05-12T23:12:00.003+02:002010-09-26T19:10:51.876+02:00Synecdoche, New York (Charlie Kaufman, 2008)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhSzMK2PBYgm58uPyInBTzN8kJZ7jlHTVF_pY14DRTkbqJk7e57SUpdkaFYazTPA8WJnaPIqo1HizT2mOnCxn7v_rcc4n0c0SDgQkLMdiRbJfksN6XPLy6RMSEakZU3lvoBB8tC/s1600-h/synecdoche-new-york.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 266px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhSzMK2PBYgm58uPyInBTzN8kJZ7jlHTVF_pY14DRTkbqJk7e57SUpdkaFYazTPA8WJnaPIqo1HizT2mOnCxn7v_rcc4n0c0SDgQkLMdiRbJfksN6XPLy6RMSEakZU3lvoBB8tC/s400/synecdoche-new-york.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5335059366987050978" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Charlie Kaufman ist mit seinen ungewöhnlichen Drehbüchern (<span style="font-style: italic;">Being John Malkovich</span>, <span style="font-style: italic;">Adaptation</span>, <span style="font-style: italic;">Eternal Sunshine of the Spotless Mind</span>) seit Jahren eine feste Größe im amerikanischen Film. Mit <span style="font-style: italic;">Synecdoche, New York</span> hat er nun nicht nur sein neuestes Skript, sondern auch gleichzeitig sein Regiedebüt vorgelegt.<br /></div><div style="text-align: justify;"><div style="text-align: justify;"><br />Das Ergebnis ist wie von Kaufman gewohnt ein Labyrinth aus mehreren Realitätsebenen und beschäftigt sich dabei mit Themen wie Kunst, Beziehungen und dem Älterwerden. Im Mittelpunkt steht der Theaterregisseur Caden Cotard, gespielt von Philip Seymour Hoffman, der nach dem Gewinn eines hoch dotierten Preises ein monumentales Stück inszenieren will und dazu über Jahrzehnte hinweg einen ganzen New Yorker Stadtteil in einer riesigen Lagerhalle originalgetreu nachbauen lässt.<br /></div><br />Beim Ansehen des Films habe ich allerdings etwas bemerkt, was ich für mich persönlich mal "Woody Allen-Syndrom" nennen möchte, nämlich dass mir bestimmte Kaufman-ismen beginnnen, auf die Nerven zu gehen, weil sie einfach in jedem Film wieder auftauchen: Alle Figuren sind depressiv, erbärmlich und hassen sich gegenseitig, alle Beziehungen müssen scheitern, alle rauchen ständig Marihuana und haben schlechten Sex. Und es war noch nie so ausufernd und ermüdend wie hier. Ich glaube deshalb mag ich <span style="font-style: italic;">Eternal Sunshine of the Spotless Mind</span> so gern: Michael Gondrys lebensfroher und kindlich-verspielter Optimismus war einfach ein perfektes Gegengewicht zu Kaufman. Jetzt führt Kaufman jedoch selbst Regie; John Malkovich betritt also seinen eigenen Kopf, und das Ergebnis davon kennen wir ja.<br /><br />Trotzdem: <span style="font-style: italic;">Synecdoche, New York</span> ist ein äußerst faszinierender, vielschichtiger und lohnender Film. Denn bei aller Kritik - dass Kaufman ein kreatives Genie ist, kann ich nicht wirklich abstreiten.<br /><br />In Österreich kommt der Film übrigens nicht einmal regulär ins Kino. Aber es gibt zwei Vorstellungen im <a href="http://www.filmmuseum.at/jart/prj3/filmmuseum/main.jart?rel=de&reserve-mode=active&content-id=1216730387413&veranstaltungen_id=1238713598989&anzeige=archiv">Wiener Filmmuseum</a>, eine davon in Anwesenheit von Philip Seymour Hoffman.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-55580606408147850902009-05-08T12:23:00.005+02:002010-09-26T19:10:51.876+02:00Misseu Hongdangmu / Crush and Blush / Miss Carrot (Lee Kyoung-mi, 2008)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzAFw9zyb1xt08FTWuKDz1dEMVgunv9ZCVfLP0sxR9rJGuSTbeg-oT7jaQr1dgToBM7kbNwPGDLaRwKZIqNnLV7dC27fSqZ5tSQO0Yl_J_974jmRYtIYslSpGdlZ4pjx5A4OMT/s1600-h/CrushandBlush.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 223px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzAFw9zyb1xt08FTWuKDz1dEMVgunv9ZCVfLP0sxR9rJGuSTbeg-oT7jaQr1dgToBM7kbNwPGDLaRwKZIqNnLV7dC27fSqZ5tSQO0Yl_J_974jmRYtIYslSpGdlZ4pjx5A4OMT/s320/CrushandBlush.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5333398800505581586" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Aus irgendeinem Grund sind mir so richtig durchgeknallte, exzentrische Frauen, die ihre Fehler und Schwächen gar nicht zu verstecken suchen, sondern geradezu neurotisch zelebrieren, furchtbar sympathisch. Deshalb ist wohl auch <span style="font-style: italic;">Ally McBeal </span>meine All-Time-Lieblingsserie.<br /><br />In dem koreanischen Film <span style="font-style: italic;">Miss Hongdangmu </span>bekommen wir es mit einem Prachtexemplar dieser Gattung zu tun: Yang Mi-sook (Kong Hyo-jin) ist die unbeliebteste Lehrerin der Schule; sie ist nervös und hysterisch, errötet bei jeder Kleinigkeit und ist seit Jahren in ihren früheren Lehrer und mittlerweile Kollegen verliebt, der verheiratet ist. Als dieser sich an einer anderen, jungen Lehrerin interessiert zeigt, schließt Mi-sook, um dagegen vorzugehen, eine Allianz mit seiner Tochter Jong-hee - der unbeliebtesten Schülerin der Schule. Aus dieser Zweckgemeinschaft entwickelt sich bald eine Freundschaft - <span style="font-style: italic;">complications ensue</span>.<br /><br />Diese Art von Film steht und fällt natürlich mit der Hauptdarstellerin, und Kong liefert hier eine wirklich großartige Performance ab. Aber auch die Nebendasteller wissen zu begeistern; mir persönlich hat vor allem Lee Jong-hyeok als das männliche Objekt der Begierde gefallen - seine apathische, resignative Mimik im Zusammenspiel mit Mi-sooks extrovertiert-hysterischer Art sorgt immer wieder für herrliche Szenen.<br /><br />Gegen Ende fällt der <span style="font-style: italic;">Misseu Hongdangmu</span> leider ein bisschen in sich zusammen. Das Finale ist einfach <span style="font-style: italic;">too much</span> und zieht sich ewig hin. Hier hätte man straffen und kürzen müssen. Trotzdem: Insgesamt bleibt der Film ein amüsantes, sympathisches und erfrischendes Erlebnis. Und wer noch nicht ganz überzeugt ist: Als Produzent und Co-Autor diente niemand anderer als Park Chan-wook, Regisseur von <span style="font-style: italic;">OldBoy</span> und <span style="font-style: italic;">I'm A Cyborg, But That's Okay</span>.<br /><br /><a href="http://www.youtube.com/watch?v=rA15g2sNkj8">Hier noch ein sehr schöner Trailer.</a></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-51317489424498627022009-03-07T18:06:00.007+01:002010-09-26T19:10:51.876+02:00Watchmen<div style="text-align: justify;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjYr1t9whqoZ0l0Cu5zWX5QbES7qLre77MxLpl5_s8Hq_hr50wmtzdRjwQ6JuMhtYeTwxAebX1HMtGZgonAqQx_e0O61HHyloBqu-UDM3sHNtMr1Lf-8eCBYmMuIh-0KuWzRmUK/s1600-h/watchmen.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 399px; height: 159px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjYr1t9whqoZ0l0Cu5zWX5QbES7qLre77MxLpl5_s8Hq_hr50wmtzdRjwQ6JuMhtYeTwxAebX1HMtGZgonAqQx_e0O61HHyloBqu-UDM3sHNtMr1Lf-8eCBYmMuIh-0KuWzRmUK/s400/watchmen.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5310498448278801474" border="0" /></a><br />Ein paar Klarstellungen vorweg: Ich habe <span style="font-style: italic;">Watchmen</span> gelesen; es ist allerdings schon wieder eine Weile her. Ich halte es für beeindruckend vielschichtig und habe Respekt davor, was es für das Medium Comics geleistet hat, würde mich aber nicht unbedingt als klassischen "Fan" bezeichnen. Eine Verfilmung des Werks halte ich grundsätzlich für ziemlich sinnlos, bin aber auch der Ansicht, dass Leute, die - in welchem Kontext auch immer - das Wort "unverfilmbar" verwenden, entweder das Medium Film unterschätzen oder eine zu enge Vorstellung vom Konzept des Adaptierens haben.<br /></div><div style="text-align: justify;"><div style="text-align: justify;"><br /><span style="font-style: italic;">Watchmen</span> allerdings ist genau das geworden, was man sich ausrechnen konnte, als Zack Snyder (<span style="font-style: italic;">300</span>) als Regisseur bekanntgegeben und spätestens als der erste Trailer gezeigt wurde. Ein stylischer, unterhaltsamer Actionfilm, der sich den relativ gesehen uninteressantesten Aspekt des Buches hernimmt - den Plot - und ihn in die typische Blockbuster-Massenware einordnet. Das Ergebnis ist immer noch interessanter als viele andere Filme dieser Art, das ist aber zu hundert Prozent dem Ausgangsmaterial zu verdanken. Snyder fügt dem Film - ganz bewusst sogar - nichts hinzu außer ein paar Actionsequenzen mit reichlich Speedramping und Gore. Die Ecken und Kanten der Story wurden etwas geglättet, so wurde etwa Rorschach vom paranoiden Spinner zum neuen Idol für männliche Teenager gemacht. Dass es im Buch auch um die Hinterfragung von Gewalt, Selbstjustiz und Männlichkeitsphantasien geht, kommt jemandem wie Snyder natürlich nicht einmal in den Sinn (oder es ist ihm egal, weil er sein Zielpublikum kennt) - Oberflächenfetischismus statt Reflexion ist angesagt.<br /></div><br />Snyder ist ein technisch begabter Durchschnittsregisseur ohne künstlerisches Talent, der exakt denselben massenwirksamen Inszenierungsstil, den er bei <span style="font-style: italic;">300</span> verwendet hat, jetzt in <span style="font-style: italic;">Watchmen</span> einsetzt, und sich bei allem, was über seinen intellektuellen Horizont hinausgeht, in seiner Ratlosigkeit einfach sklavisch an die Vorlage hält. Der Unterschied ist nur, dass <span style="font-style: italic;">300 </span>bereits als Buch ein stumpfsinniger, harmloser Spaß war. Aber Snyder würde wohl auch Art Spiegelmans <span style="font-style: italic;">Maus </span>als ästhetisierte "badass"/"kickass"/"awesome"-Zeitlupen-Action verfilmen. Er kann (oder will) einfach nichts anderes, und es ist offensichtlich auch nicht nötig. Die "Fans" sind ja zufrieden.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-32651443579689628442009-01-15T17:29:00.007+01:002010-09-26T19:10:51.876+02:00Zuletzt gesehen<div style="text-align: justify;">Da das Ende des Jahres vorbei ist und ich nicht mehr unter dem Druck stehe, möglichst viele aktuelle Filme für meine Jahresendliste sehen zu müssen, kann ich mich jetzt wieder freestyle durch die Filmgeschichte bewegen. Naja, zumindest noch eine Woche lang, bis die Oscar-Nominierungen bekanntgegeben werden.<br /><br />Weiter als bis in die Achtziger bin ich zwar derweil nicht zurückgegangen, aber ich habe nichtsdestotrotz einige Lücken gefüllt, vor allem im Anime-Bereich, doch dazu ein ander Mal mehr.<br /><br />Hier erstmal ein paar Gedanken zu den Filmen, die ich in den letzten Tage gesehen habe.<br /><br /><span style="font-weight: bold;"><span style="font-style: italic;">Crash</span> (David Cronenberg, 1996)</span><br /><br />Das ist ein großartiger Film, um Leute zu entlarven, sowohl was ihre Ideologie als auch ihre Ästhetik betrifft. Ein richtiggehender Lackmus-Test. Ich meine, es gibt tatsächlich Leute, die defensiv mit den Händen wacheln und mir weißmachen wollen, die hier dargestellten Obsessionen wären völlig abwegige Hirngespinste und hätten nichts, aber auch gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Im Ernst? Es ist unmöglich, eine Verbindung zwischen Sexualität, Autos und Selbstzerstörung zu finden? Bitte... Jeweils zwei davon miteinander zu verbinden bedarf ja wohl keiner großen Fantasie; alles, was dieser Film macht, ist, die dritte Ebene miteinzubeziehen. Es ist amüsant zu beobachten, wieviel Angst manchen Menschen dieser Film offenbar macht.<br /><br />Weiters kann man an denen, die sich über die "fehlende Handlung" und eine "bloße Aneinanderreihung von Sexszenen" beklagen, schnell erkennen, dass sie keine Ahnung von Film haben. Praktisch!<br /><br /><span style="font-weight: bold;"><span style="font-style: italic;">South Park: Imaginationland</span> (aka <span style="font-style: italic;">Kyle Sucks Cartman's Balls</span>) (Trey Parker, 2008)</span><br /><br />Hierbei handelt es sich um einen Dreiteiler aus <span style="font-style: italic;">South Park</span>-Episoden, der neu geschnitten als 67-minütiger Film auf DVD veröffentlicht wurde. Darin besuchen Stan, Kyle und Butters das mysteriöse Imaginationland, in dem all die fiktiven Figuren leben, die sich die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte ausgedacht hat, vom Weihnachtsmann bis zu den Schlümpfen. Eine Krise bricht aus, als Imaginationland von muslimischen Terroristen angegriffen und Butters als Geistel genommen wird. Nicht unbedingt <span style="font-style: italic;">South Park</span> as its best, aber unterhaltsam. Am witzigsten ist wahrscheinlich der zweite Handlungsstrang, in dem Cartman davon besessen ist, dass Kyle an seinen Hoden lutscht, nachdem dieser eine Wette gegen ihn verloren hat.<br /><br /><span style="font-weight: bold;"><span style="font-style: italic;">Tetsuo II: Body Hammer</span> (Shinya Tsukamoto, 1992)</span><br /><br />Der erste <span style="font-style: italic;">Tetsuo</span> hat mich extrem beeindruckt. Der Nachfolger ist im direkten Vergleich dazu etwas enttäuschend, wenngleich immer noch interessant. Wieder mutiert ein Mann zu einer Maschine, diesmal ist das ganze jedoch in eine vergleichsweise konventionell anmutende Handlung verpackt. Ganz und gar nicht konventionell ist nach wie vor die Inszenierung dieser Handlung. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die wilden Schnitte und Fahrten, die extremen Winkel und die Licht- und Farbspielereien dieser hier eher im Weg sind als ihr zu nutzen.<br /><br /><span style="font-weight: bold;"><span style="font-style: italic;">Max Payne and the Funky Bunch</span> (John Moore, 2008)</span><br /><br />Was für eine bescheuerte Idee, <span style="font-style: italic;">Max Payne</span> zu verfilmen. Quasi das Pendant zu <span style="font-style: italic;">Street Fighter: The Movie: The Game</span> - nur umgekehrt. Der Witz an den Spielen war ja gerade, dass man all die großartigen Action-Szenen aus den John Woo-Filmen endlich selber spielen konnte.<br /><br />Aber natürlich war es mehr als das: Ein großartiges Skript, das sämtliche hard boiled fiction-Klischees parodierte ("The rain was comin' down like all the angels in heaven decided to take a piss at the same time."). Ein Ensemble an unvergesslichen Figuren ("Have no fear, Vlad is here!"). Und vor allem das surreale, selbstreferentielle Spiel mit mehreren Realitätsebenen, gerade in Teil 2.<br /><br />All das hat man im Film bis zur Unkenntlichkeit heruntergedummt oder gleich ganz weggelassen. Übrig bleibt eine altbackene und vorhersehbare Story um einen rachedürstigen Cop, der die Mörder seiner Familie sucht und dabei auf ein vertuschtes missglücktes Experiment der Regierung stößt. Never seen <span style="font-style: italic;">that </span>before!<br /><br />Und bitte, lasst mich gar nicht erst anfangen, über das Casting zu reden.<br /><br /><span style="font-weight: bold;"><span style="font-style: italic;">Days of Being Wild</span> (Wong Kar-Wai, 1990)</span><br /><br />Ich liebe Wong Kar-Wais Filme, die meisten jedenfalls. Auch <span style="font-style: italic;">Days of Being Wild</span>, sein zweites Werk nach <span style="font-style: italic;">As Tears Go By</span>, verfügt bereits über beinahe alle klassischen Wong Kar-Wai-Qualitäten; kaum jemand kann das Elegische, Unfassbare, Flüchtige, Romantisch-Melancholische so stimmungsvoll filmisch ausdrücken wie er.<br /><br />Was das Visuelle betrifft, tue ich mir schwer. Meine DVD-Version war extrem blass; zuerst habe ich das dem Film selbst zugeschrieben, aber etwas Internet-Recherche hat ergeben, dass die verschiedenen DVD/Blu-Ray-Ausgaben sich in Sachen Helligkeit und Farbgebung teilweise stark voneinander unterscheiden, und das meine Version mit ziemlicher Sicherheit zu stark aufgehellt war. Trotzdem kann ich sagen, dass <span style="font-style: italic;">Days of Being Wild</span> insgesamt visuell doch deutlich spröder ist als spätere Arbeiten Wongs.<br /><br />Insgesamt landet dieser Film wohl im Mittelfeld meiner Wong Kar-Wai-Liste; mein Liebling ist und bleibt das "Sequel" <span style="font-style: italic;">In The Mood For Love</span>.</div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-48003060060633671382008-12-31T17:39:00.002+01:002010-09-26T19:11:30.007+02:00Meine Top 10 Lieblingsfilme 2008<div style="text-align: justify;">Das Jahr ist fast zu Ende: Listenzeit! Hier also die Top 10 meiner Lieblingsfilme von 2008, aus insgesamt 37 gesehenen. Dabei gilt: Der reguläre österreichische Starttermin muss 2008 gewesen sein. Falls der Film (noch) nicht regulär in Österreich gezeigt wurde, zählt das Produktionsjahr 2008. Auffällig ist, dass sich dieses Jahr gleich drei Filme aus Südkorea unter den Top 10 befinden, noch dazu aus drei verschiedenen Genres.<br /></div><br />1. <span style="font-style: italic;">There Will Be Blood</span> (Paul Thomas Anderson, 2007)<br />2. <span style="font-style: italic;">Chugyeogja / The Chaser</span> (Hong-jin Na, 2008)<br />3. <span style="font-style: italic;">Saibogujiman kwenchana / I'm A Cyborg But That's Okay</span> (Chan-wook Park, 2006)<br />4. <span style="font-style: italic;">No Country For Old Men</span> (Joel und Ethan Coen, 2007)<br />5. <span style="font-style: italic;">The Dark Knight</span> (Christopher Nolan, 2008)<br />6. <span style="font-style: italic;">Wall-E</span> (Andrew Stanton, 2008)<br />7. <span style="font-style: italic;">Rambo</span> (Sylvester Stallone, 2008)<br />8. <span style="font-style: italic;">Once</span> (John Carney, 2006)<br />9. <span style="font-style: italic;">Tropic Thunder</span> (Ben Stiller, 2008)<br />10. <span style="font-style: italic;">Joheunnom nabbeunnom isanghannom / The Good, The Bad, The Weird</span> (Ji-woon Kim, 2008)Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-70070618140062482912008-12-26T16:33:00.006+01:002010-09-26T19:11:30.008+02:00The Good, The Bad, The Weird<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjivJusJWITJjKV-iH9b9Sz2jaIAx0LKIWiwsLVjpInYhk68pvXzozmJoSt8LEleKpyRRz4HNAhhM0L0FnLNIm52NKuZnSFUbeZQmftXPrl1g08JvIoPMnRLBVy0QFTij0RANib/s1600-h/goodbadweird.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 272px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjivJusJWITJjKV-iH9b9Sz2jaIAx0LKIWiwsLVjpInYhk68pvXzozmJoSt8LEleKpyRRz4HNAhhM0L0FnLNIm52NKuZnSFUbeZQmftXPrl1g08JvIoPMnRLBVy0QFTij0RANib/s400/goodbadweird.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5284125411133048722" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Endlich hatte ich die Möglichkeit <span style="font-style: italic;">The Good, The Bad, The Weird</span> zu sehen, einen koreanischen Western von Kim Ji-woon, der dieses Jahr in Cannes Premiere hatte. Dass es sich gar um den teuersten koreanischen Film aller Zeiten handelt, wusste ich ursprünglich überhaupt nicht - ich hatte nur den <a href="http://www.youtube.com/watch?v=Aiu2k0X_7vk">Trailer</a> gesehen und wusste: Holy shit, das muss ich sehen.<br /></div><div style="text-align: justify;"><div style="text-align: justify;"><br />Wie der Titel des Films schon verrät, ließ sich Ji-Woon kräftig von Sergio Leones <span style="font-style: italic;">The Good, The Bad and The Ugly</span> inspirieren, vor allem was die Grundkonstellation betrifft: Drei Männer, ein "Guter" (Kopfgeldjäger Do-Won Park), ein "Böser" (Badass Chang-yi Park) und ein Unberechenbarer (Gauner Tae-goo Yoon) jagen um die Wette einem extrem wertvollen Schatz hinterher. Historischer Hintergrund ist die japanisch besetzte Mandschurei in den 1930er-Jahren.<br /></div><br />Der Plot ist jedoch im Grunde ein Vorwand um einen ganzen Haufen spektakulärer Set Pieces aneinanderzureihen, wie etwa einen Zugüberfall oder eine lange Verfolgungsjagd durch die Wüste. Und das macht auch überhaupt nichts, denn diese Action-Sequenzen sind allesamt grandios inszeniert und machen extrem viel Spaß; ich hoffe sehr, dass ich vielleicht doch noch die Möglichkeit bekomme, sie auf einer Kinoleinwand zu sehen.<br /><br />Im Gegensatz zu amerikanischen Neo-Western, die meistens sehr düster und pessimistisch ausfallen, geht es <span style="font-style: italic;">The Good, The Bad, The Weird</span> um die schiere Freude am Genre, auch wenn man argumentieren könnte, dass der Film eigentlich nur noch äußerlich etwas mit einem Western zu tun hat. Im Grunde seines Herzens ist er eine Action-Abenteuer-Achterbahn in der Tradition der <span style="font-style: italic;">Indiana Jones</span>-Filme - und das ganz ohne lianenschwingende Affen mit Greaser-Frisuren.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-91575822657965171292008-11-12T17:34:00.003+01:002008-11-12T17:48:00.284+01:00Ein Klavier, ein Klavier!<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_iBPYnLRBOhg_jdCty8Gv4dEluQf3qG86R9tdmEWZ1xVHrvb_V6bEEwb2TckSHnA2gyl-jWSLaMNmiv3x1-9O3sQ8ZZf7yK_lZrwl6ILAN3IV0icPm6hUkhkyDE40b8dXOOuD/s1600-h/loriot1.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 298px; height: 215px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_iBPYnLRBOhg_jdCty8Gv4dEluQf3qG86R9tdmEWZ1xVHrvb_V6bEEwb2TckSHnA2gyl-jWSLaMNmiv3x1-9O3sQ8ZZf7yK_lZrwl6ILAN3IV0icPm6hUkhkyDE40b8dXOOuD/s400/loriot1.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5267813733249326642" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Heute wird Loriot oder Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, wie sich der Herr scherzhaft nennt, 85 Jahre alt.<br /><br />Er ist - und das muss einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden - das ist doch, gerade im Hinblick auf die Jugend, und liebe Leser, warum auch nicht. Meiner Ansicht nach einer der, wenn nicht sogar der, ich wage zu sagen - ohne dabei in sinnlose Vergleiche verfallen zu wollen - das steht wohl ganz und gar außer Frage. In Anbetracht dessen, so ist es meine Meinung, das deutsche Spießbürgertum, und dazu stehe ich. Warum also um den heißen Brei herumreden, man muss die Dinge auch einmal, und wie sagt doch der Dichter, besser heute als morgen.<br /><br /><a href="http://www.youtube.com/watch?v=3glREWkRQhc">Danke</a> und Herzlichen Glückwunsch.</div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-73634765361131833952008-11-12T16:53:00.005+01:002010-09-26T19:11:30.008+02:00Quantum of Solace<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9saXZfUx5Y1WyZGh4CJMzEBRzw-o99LLQjmqO8YHJBS-ZO0MHhwjLW1qt-S2NcqNc3JU7IOquGQm39BNT2m2E01SZJo1-71mkw6XZtvxdmNsnkk75i9OPkGRo6xbUQxs3YJgp/s1600-h/quantum1.PNG"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 224px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9saXZfUx5Y1WyZGh4CJMzEBRzw-o99LLQjmqO8YHJBS-ZO0MHhwjLW1qt-S2NcqNc3JU7IOquGQm39BNT2m2E01SZJo1-71mkw6XZtvxdmNsnkk75i9OPkGRo6xbUQxs3YJgp/s400/quantum1.PNG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5267802047889374626" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Okay, jetzt wissen wir es: <a href="http://hugestairwaysdowntotheocean.blogspot.com/2006/11/casino-royale.html"><span style="font-style: italic;">Casino Royale</span></a> war eine Ausnahme, kein Neubeginn. James Bond ist wieder zurück in seiner alten Routine. <span style="font-style: italic;">Quantum of Solace</span> bemüht sich verkrampft um Intensität, bleibt dabei aber oberflächlich und uninteressant. "Diese Verfolgungsjagd ist totaaal spektakulär", versichert uns der Film, "ich zeige sie euch zwar nicht, aber ihr müsst es mir einfach glauben! Schaut doch wie schnell die Schnitte, wie laut die Soundeffekte sind!" Oder: "Das ist eine totaaal emotionale Sache für Bond! Echt! Hört doch nur mal auf die Musik!"<br /><br />Es ist zwecklos. James Bond ist mir egal. Nichts, was auf der Leinwand passiert, löst auch nur das Geringste bei mir aus. Das gilt auch für den Plot: Zum gefühlten hundertsten Mal bekommen wir vorgesetzt, wie Bond sich gegen den Willen von MI6 stellt. Und der Bösewicht? Nichts gegen Mathieu Almaric, aber das war ja wohl ein Witz. Und das nach dem großartigen Le Chiffre. Ich sage nur soviel: Bluttränen geweint von Le Chiffre: 1 - Bluttränen geweint von Dominic Greene: 0.<br /><br />Nicht einmal Dame Judi Dench kann viel retten. Die im letzten Film noch so angenehm subtile und nur im Vorbeigehen gestreifte Beziehung zwischen M und Bond wird hier totgeritten, ohne ihr irgendetwas Neues abzugewinnen. Am relativ interessantesten sind da noch die ganz kleinen Nebenrollen: Mathis, Felix Leiter und Fields, das sekundäre Bond-Girl. Was das primäre Bond-Girl Camille (Olga Kurylenko) betrifft: Sie bekommt eine derart abgedroschene Hintergrundgeschichte verpasst, dass sie uns gleich genauso egal wird wie Bond.<br /><br />Zum Abschluss noch eine Bitte an die Produzenten: Wenn ihr schon zur alten, blutleeren Routine zurückkehrt, dann setzt doch wenigstens die Gun-Barrel-Sequenz nächstes Mal wieder an den Anfang, wo sie verdammt nochmal hingehört.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-83122517822710857052008-10-29T17:18:00.006+01:002010-09-26T19:11:30.008+02:00The Wrestler<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCx3MVpvXRAlrCjrENumFjRSwOmIETBdr5C943iPfsnZkrp6h59zSn3pmbhvOGaOTEx5KPymE-JHazwkeRCyhuTPA0UYzyIp4Ei9AX5xku9AMJvBsDnIp6DipCViTDNWsPr5X5/s1600-h/wrestler1.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 266px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCx3MVpvXRAlrCjrENumFjRSwOmIETBdr5C943iPfsnZkrp6h59zSn3pmbhvOGaOTEx5KPymE-JHazwkeRCyhuTPA0UYzyIp4Ei9AX5xku9AMJvBsDnIp6DipCViTDNWsPr5X5/s400/wrestler1.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5262611641622127362" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Die Leinwandhelden der Achtziger Jahre zurückzubringen und dabei die Karrieren der sie verkörpernden Schauspieler mitzureflektieren ist ein Trend, den Hollywood vor allem im Actionkino nun schon seit einiger Zeit verfolgt. Mit Darren Aronofskys Film <a href="http://www.imdb.com/title/tt1125849/"><span style="font-style: italic;">The Wrestler</span></a> liegt nun gewissermaßen eine Arthouse-Variante dieses Phänomens vor.<br /><br />Im Mittelpunkt steht der alternde Wrestler Randy "The Ram" Robinson, gespielt von Mickey Rourke. Der Höhepunkt seiner Karriere liegt zwanzig Jahre zurück, er ist einsam und verarmt und sein Körper kann den Anforderungen des Wrestling-Sports langsam nicht mehr nachkommen.<br /><br />"Körper" ist ein Schlüsselwort dieses Films, denn die schiere Physikalität von Rourkes Figur ist vielleicht seine Hauptattraktion. Randy ist ein gewaltiger, aufgedunsener Fleischberg, der oftmals fast das gesamte Bild ausfüllt. Nach dem Ringkampf fährt die Kamera über seinen geschundenen Körper wie über ein Schlachtfeld, das im Laufe der Jahrzehnte unzählige Gemetzel gesehen hat. Aber nicht nur körperlich ist Mickey Rourke in der Rolle derart überzeugend, dass man sich überhaupt keinen Besseren dafür vorstellen kann (schon gar nicht den ursprünglich vorgesehenen Nicolas Cage). Das liegt natürlich auch an der offensichtlichen Verlockung, biographische Parallelen zwischen dem Schauspieler und seiner Figur herzustellen. Vielleicht sehnt sich wie Randy auch Rourke nach den Achtzigern zurück, als er ein begehrter und vielversprechender Jungdarsteller war. Andererseits: Dank <span style="font-style: italic;">The Wrestler</span> könnte es demnächst durchaus eine Oscar-Nominierung geben, und zumindest neugewonnenen Respekts dürfte sich Rourke sicher sein.<br /><br />Die Leistungen der Nebendarsteller verblassen da schon fast ein wenig; Marisa Tomei als alleinerziehende Stripperin kann es noch einigermaßen mit Rourke aufnehmen (auch in Sachen mutiger Körpereinsatz), Evan Rachel Wood als Randys Tochter dagegen versinkt in hysterischem Overacting. Vielleicht ist auch das Drehbuch daran schuld, das mit seinem konventionell-vorhersehbaren Abklappern bewährter Plot-Points die größte Schwäche des Films darstellt. Nicht, dass es nicht funktionieren würde - aber es bietet eben auch nichts wirklich Neues. Immerhin schafft es Aronofsky vielen Szenen eine gewisse Tragikomik abzugewinnen, ohne dabei in zynischen Slapstick auf der einen Seite oder albernen Kitsch auf der anderen Seite zu verfallen. Ja, manchmal lachen wir über Randy, wenn er sich wie ein Elefant im Porzellanladen benimmt - aber nie ohne Mitgefühl und Sympathie. Gleichzeitig werden seine Fehler aber keineswegs entschuldigt. Überhaupt entgeht Aronofsky in <span style="font-style: italic;">The Wrestler </span>einer ganzen Menge solcher Fallen; seine Inszenierung zeugt von beachtlicher Reife.</div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-77875343325116052692008-08-19T11:52:00.004+02:002010-09-26T19:11:30.008+02:00Der große Japaner - Dainipponjin<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiiV7fD8ovIwiDCN0FUkGnYlwzoxkJ-NXL67uwxnV4aLC9yBjzsKXjHf3xHrd3kGBGmOwTYNIiQ0kIehZlxkuYn5_7PEkbCdFpQq2RmosbV4Pod2SEsIbrGsEBvWGLPtjokdBZh/s1600-h/dainipponjin1.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiiV7fD8ovIwiDCN0FUkGnYlwzoxkJ-NXL67uwxnV4aLC9yBjzsKXjHf3xHrd3kGBGmOwTYNIiQ0kIehZlxkuYn5_7PEkbCdFpQq2RmosbV4Pod2SEsIbrGsEBvWGLPtjokdBZh/s400/dainipponjin1.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5236165656022316546" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Superhelden-Filme befinden sich momentan wohl auf dem Höhepunkt ihrer Popularität. Das merkt man nicht zuletzt daran, dass das Genre in letzter Zeit immer häufiger parodiert wird: Sei es in <span style="font-style: italic;">Superhero Movie</span>, <span style="font-style: italic;">Hancock</span> oder eben <span style="font-style: italic;">Der große Japaner</span>, dem Debütfilm des japanischen Medienstars Hitoshi Matsumoto. Auch wenn der Film stärker in der japanischen Tradition von <span style="font-style: italic;">Ultraman</span> und den <span style="font-style: italic;">Godzilla</span>-Filmen verankert ist als in der uns vertrauteren Comicwelt der Helden von Marvel und DC, eröffnet er doch erfrischende Perspektiven auf das Superhelden-Dasein im Allgemeinen.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Der große Japaner</span> beginnt dabei alles andere als spektakulär: Im Stil eines Dokumentarfilms wird uns der Alltag eines Mannes namens Daisato nähergebracht. Auf den ersten Blick ist er nicht besonders interessant. Er mag aufklappbare Regenschirme und Seegras, lebt von Frau und Tochter getrennt in einem ziemlich heruntergekommenen Haus und würde in seinem Job gerne ein bisschen mehr verdienen. Irgendwann läutet aber schießlich sein Mobiltelefon und wir erleben, um was für einen Job es sich handelt:<br /><br />Sobald irgendwo in Japan eine Stadt von einem Riesenmonster angegriffen wird (was nun einmal immer wieder vorkommt), macht sich Daisato auf zu einer "Transformationsstation", wo er unter Strom gesetzt wird und sich dadurch in einen überdimensionalen Sumo-Ringer verwandelt. Er bekämpft das jeweilige Monster und schrumpft nach einiger Zeit wieder auf Normalgröße zurück, um auf seinen nächsten Einsatz zu warten.<br /><br />Was nach einer Gelegenheit für heldenhafte Abenteuer klingt, ist in diesem Film weder glamourös noch besonders aufregend. Für Daisato ist es schlicht ein Job, den er macht, weil ihn sein Vater und sein Großvater auch schon gemacht haben und er nichts anderes gelernt hat. Es ist nicht einmal ein besonders dankbarer Job. Zwar werden Daisatos Kämpfe im Fernsehen übertragen (weshalb er seinen Körper mit allerhand Sponsorenlogos "schmücken" muss), das Interesse ist inzwischen allerdings so sehr gesunken, dass die Sendezeit auf nach Mitternacht verlegt wurde. Zudem hat die japanische Bevölkerung schon seit langem wirklich die Schnauze voll von dem ewigen Explosionslärm.<br /><br />Wir sehen, mit welcher Art Humor wir es hier zu tun haben. Wie etwa auch viele Filme Takeshi Kitanos verfügt <span style="font-style: italic;">Der große Japaner</span> über diese ganz spezielle Mischung aus Trockenheit, Melancholie, menschlicher Wärme und Sozialkritik. Die alltäglichen Mockumentary-Sequenzen wechseln sich dabei ab mit einigen der wohl skurrilsten Kampfszenen, die wir je im Kino erleben durften. Natürlich kann das CGI, das dabei zur Verwendung kommt, nicht ganz mit dem großer Hollywood-Produktionen mithalten, aber das wird mehr als ausgeglichen durch die absolut brillianten Monster-Designs, die allesamt Dalí-Gemälden entsprungen sein könnten.<br /><br />Dem Film gelingt es aber nicht nur, stellenweise unheimlich witzig zu sein, sondern sich auch einem recht breiten Spektrum an Themen zu nähern, darunter Entfremdung, Kommerzialisierung, staatliche Kontrolle oder das Verhältnis Japan-USA. Die Behauptung, dass man mit Matsumotos Werk nur etwas anfangen kann, wenn man mit dem japanischen Monsterfilm vertraut ist, kann ich also nicht nachvollziehen. So eindimensional ist <span style="font-style: italic;">Der große Japaner</span> nicht. Einzig die Finalsequenz dürfte wohl so manchen westlichen Zuschauer etwas ratlos zurücklassen.<br /><br />Ach, eine Sache noch: Dass man den englischsprachigen Trailer nicht mit <span style="font-style: italic;">Big In Japan</span> von Tom Waits unterlegt hat, werde ich nie verzeihen. Niemals.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-63940077039906022152008-08-07T18:14:00.008+02:002010-09-26T19:11:30.009+02:00The Dark Knight<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimHvfrL7wZ2jXzvEmfGcEt8qpMbi5cUA1P4mWOd7Zl0lMxyul6ck_ZqqNJVxhXp_tdX4MSKKUVg54b9C5KV4bKKs9Yd6Q-sq-MhDQaY-nF1UhhPA51cNG80Hy0LVia2J8pi3xi/s1600-h/darkknight3.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimHvfrL7wZ2jXzvEmfGcEt8qpMbi5cUA1P4mWOd7Zl0lMxyul6ck_ZqqNJVxhXp_tdX4MSKKUVg54b9C5KV4bKKs9Yd6Q-sq-MhDQaY-nF1UhhPA51cNG80Hy0LVia2J8pi3xi/s400/darkknight3.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5231817445746810066" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Auf der sehr empfehlenswerten Comedy-Seite <a href="http://www.thatguywiththeglasses.com/">www.thatguywiththeglasses.com</a> gibt es eine Videoreihe namens <span style="font-style: italic;">Bum Reviews</span>, in der der Protagonist - ein verrückter Obdachloser - jede einzelne seiner Filmkritiken mit den Worten eröffnet: "OH MY GOD, THIS IS THE GREATEST MOVIE I'VE EVER SEEN IN MY LIFE!!!" Was normalerweise als Satire auf die YouTube-Generation durchgeht, schien nach dem US-Release von Christopher Nolans neuem Batman-Film <span style="font-style: italic;">The Dark Knight</span> von der Realität überflügelt worden zu sein. Das ganze Internet hatte sich ein einziges großes <span style="font-style: italic;">Bum Review </span>verwandelt. Was mich betrifft, war es der bei weitem größte Internet-Hype, den ich je einen Film betreffend erlebt hatte. Von der Videospielkultur war ich das gewohnt, da passiert derartiges <a href="http://www.metacritic.com/games/platforms/wii/supersmashbrosbrawl">alle</a> <a href="http://www.metacritic.com/games/platforms/xbox360/grandtheftauto4">paar</a> <a href="http://www.metacritic.com/games/platforms/ps3/metalgearsolid4gunsofthepatriots">Wochen</a>. Aber bei Filmen trifft man normalerweise auf eine deutlich gemischtere Rezeption. Nicht so bei <span style="font-style: italic;">T</span><span style="font-style: italic;">he Dark Knight</span>: Nahezu ausschließlich überschwängliches Kritikerlob und religiöse Verehrung von Seiten des Publikums machten aus dem Film <a href="http://www.youtube.com/watch?v=cDxgNjMTPIs">ein regelrechtes Phänomen</a>.<br /></div><div style="text-align: justify;"><div style="text-align: justify;"><br />Diese Umstände erschwerten mir eine Beurteilung des Films ungemein. Denn ich nahm den Hype beim Wort und betrat den Kinosaal nicht mit dem direkten Vorgänger <span style="font-style: italic;">Batman Begins</span> oder anderen Comicverfilmungen der jüngeren Zeit wie <span style="font-style: italic;">Iron Man</span> im Hinterkopf, sondern mit <span style="font-style: italic;">Heat</span> und <span style="font-style: italic;">The Godfather, Part II</span>, wie man es mir tausende Male vorgekaut hatte. An Ende stellte ich jedoch fest, dass ich da etwas zu hoch gegriffen hatte. Rein filmsprachlich ist der Film nun einmal keine Revolution, liebe Fanboys, so schwer das auch zu akzeptieren ist. Und bevor jemand mit IMAX kommt: Ja, ich habe den Film auf einer gewöhnlichen, altmodischen Leinwand gesehen, aber das tut nichts zur Sache: 20 Minuten IMAX-Spielereien gelten nicht als großes Kino, sorry. Vielmehr habe ich den Verdacht, dass die überwältigend große IMAX-Leinwand sich negativ auf die Urteilskraft so manches Kritikers ausgewirkt hat. Boooaaaaah. Groooooß.<br /></div><br />Nachdem das klargestellt ist: <span style="font-style: italic;">The Dark Knight</span> ist nichtsdestotrotz ein toller Film, auf den das Klischee des lustig-bunten Popcorn-Sommerblockbusters, bei dem man sein Gehirn an der Kasse abgibt, so gar nicht zutreffen will. Nolans Stärke lag eben noch nie in subtiler Filmsprache, sondern in dichten, wendungsreichen Plots und psychologisch ausgefeilten Charakterzeichnungen, was er hier einmal mehr beweist. Und einige kreative Entscheidungen sind zumindest interessant, so zum Beispiel die visuelle Darstellung von Gotham City: Trotz der Tatsache, dass wir es mit der bis dato düstersten Batman-Verfilmung zu tun haben, bekommen wir diesmal anstelle des expressionistischen Labyrinths aus den Vorgängerfilmen eine ganz und gar realistisch, alltäglich und geräumig wirkende amerikanische Großstadt als Schauplatz geboten (in der Tat ist es Chicago), in der sogar die Sonne scheinen darf. Und selbst wenn eine Szene innerhalb von vier Wänden stattfindet, bieten uns oft große Glasfenster einen geradezu freundlichen Blick auf Gotham.<br /><br />Die Art der Inszenierung verankert <span style="font-style: italic;">The Dark Knight</span> stärker noch als seinen Vorgänger in der realen Welt, nicht in einem stilisierten Comic-Universum. Christopher Nolan geht damit ein erhebliches Risiko ein, denn Plot und Charakterzeichnung werden in solch einem Rahmen ganz anders gemessen. Und damit sind wir auch schon bei einem Problem. Der Plot ist nämlich dermaßen wendungsreich und komplex, dass der Film ganz einfach überladen wirkt. Eigentlich hätte der Stoff für zwei Filme gereicht, und vielleicht wäre das sogar besser gewesen (etwa nach der Hälfte seiner Laufzeit weist der Film eine klar erkennbare Zäsur auf). Das Tempo ist an vielen Stellen zu hoch, was dazu führt, dass Plot-Holes mitunter wie Pilze aus dem Boden schießen und manche Entwicklungen gehetzt wirken. Man spürt einfach die Schere des Cutters und den kalten Schweiß der um die Laufzeit besorgten Studiobosse. Ein Director's Cut auf DVD könnte da womöglich noch einiges nachbessern.<br /><br />Abgesehen vom puren Plot verfügt <span style="font-style: italic;">The Dark Knight</span> außerdem über einen erstaunlich expliziten und dichten politischen Subtext. Klar, <span style="font-style: italic;">300</span> oder <span style="font-style: italic;">Iron Man</span> konnte man auch dahingehend analysieren, aber hier wird es einem dermaßen aufs Aug gedrückt, dass das Umschalten in den "No politics, just entertainment"-Modus einfach nicht funktioniert. Ich habe relativ viel darüber nachgedacht und verschiedenste Meinungen darüber gelesen, und glaube inzwischen, dass der Film vielschichtig genug ist, um mehrere, auch komplett gegensätzliche Interpretationen zuzulassen und zu interessanten Diskussionen anzuregen. Und dass das auch die Absicht war. Aber ich will gar nicht zu viel über diesen Aspekt sprechen; hier soll jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.<br /><br />Was dem Film auf alle Fälle stets gelingt: Er reißt mit, er fasziniert, er fesselt und bewegt. Langweilig ist es nie, keine Sekunde lang. Die Actionsequenzen sind packend inszeniert und gehen herrlich sparsam mit CGI um. Wenn sich ein LKW überschlägt oder ein Hubschrauber in ein Gebäude donnert, dann sieht das nicht wie ein billiger Computertrick aus, sondern hat eine physikalische Qualität. Die Höhepunkte des Films jedoch liegen gar nicht in diesen Sequenzen, sondern sind den Schauspielern zu verdanken.<br /><br />Was soll ich noch groß über Heath Ledger sagen? Ich wurde bereits mit dem ersten Trailer, in dem er als Joker zu sehen war, vom Skeptiker zum "Oscar!"-Schreier. Einfach unglaublich, wie er vollkommen hinter der Rolle verschwindet. Aber auch sonst zeigt sich wie schon in "Batman Begins", dass sich ein Ensemble aus A-Klasse-Darstellern auch in dieser Art von Film einfach auszahlt. Christian Bale, Michael Caine und Morgan Freeman kehren in ihre Rollen als Bruce Wayne, Alfred Pennyworth und Lucius Fox zurück, und auch Cillian Murphy als Jonathan Crane/Scarecrow hat einen leider viel zu kurzen, aber feinen Gastauftritt. Gary Oldman bekommt diesmal glücklicherweise mehr Gelegenheiten, sein Können zu zeigen und legt als Jim Gordon eine der besten Leistungen im Film vor. Die Figur der Rachel Dawes wird diesmal nicht mehr von Katie Holmes, sondern von Maggie Gyllenhaal verkörpert, was klar eine Verbesserung darstellt. Und dann haben wir natürlich noch Aaron Eckhart als Harvey Dent.<br /><br />Harvey Dent ist die tragischste Figur im Film, und seine Entwicklung hat mich mindestens ebenso fasziniert wie der anarchische Wahnsinn des Jokers. Nolan ist nicht so dumm, ihn im Laufe eines Films vom perfekten Strahlemann zum Superschurken zu verwandeln. In gewissem Sinne ist Dent von Anfang an Two Face, und ein Teil von ihm wartet nur darauf, völlig in dieser Rolle aufzugehen; sogar den Namen bekommt er bereits verpasst bevor der Film überhaupt begonnen hat. Das macht seine Wandlung glaubwürdig, auch wenn sie relativ schnell geschieht. Was natürlich auch an Aaron Eckhart liegt, der neben Heath Ledger und Gary Oldman die beeindruckendste Performance im Film bietet. Großartig auch die visuelle Umsetzung von Two Face - Gänsehaut beim ersten Anblick garantiert.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Batman Begins</span> war ein Film, der sehr auf Nummer Sicher spielte. Das Drehbuch war eng wie ein Korsett und extrem schematisch, wodurch er sehr elegant und geschlossen wirkte, und im Mittelpunkt stand vor allem ein Mann (Bruce Wayne). <span style="font-style: italic;">The Dark Knight</span> ist ambitionierter und gewagter, will am liebsten alles zugleich sein: Tragödie, Kriminal-Epos, Reflexion über Moral und gesellschaftliche Mechanismen, und das alles im Gewand eines Sommer-Blockbusters. Dadurch wirkt der Film stellenweise hektisch und überladen - vor allem aufgrund der Neigung, seine Themen durch von den Figuren dargebrachte Stehsätze auszudrücken anstatt durch filmsprachliche Mittel.<br /><br />Allen Mängeln zum Trotz ist <span style="font-style: italic;">The Dark Knight</span> aber äußerst lohnend und auch bis dato die Batman-Verfilmung, die der Essenz des Stoffs in meinen Augen am nächsten kommt. Als puren Film halte ich allerdings immer noch Tim Burtons <span style="font-style: italic;">Batman Returns</span> für das Meisterwerk der Serie.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-16646883677703164352008-07-07T15:38:00.005+02:002008-07-07T15:53:02.589+02:00Wir sind SCHEISSE!<div style="text-align: justify;">Ich muss gestehen, ich selbst bin verblüfft, als wie passend sich mein Anfang 2007 geäußerter Kommentar zur politischen Lage in Österreich im Rückblick erwiesen hat:<br /><br /><blockquote>Österreich hat jetzt endlich was es wollte. Eine "stabile" große Koalition unter dem Bundeskanzler <strike>Molterer</strike> Gusenbauer. Herzlichen Glückwunsch, ihr Deppen. Und viel Spaß.</blockquote><br />Ich würde lachen, wenn es nicht so ärgerlich wäre. Und es ist verdammt ärgerlich. Viel zu wenige Menschen scheinen zu realisieren, wie ärgerlich es ist - was für eine <span style="font-style: italic;">komplette Katastrophe</span> das Jahr 2008 für Österreich ist.<br /><br />Man muss sich das nur mal Augen führen: Ein Großteil der ersten Hälfte des Jahres bestand für die Regierung im Grunde aus Streitereien, Blockierungen und Eitelkeiten. Die ÖVP spielt zum zweiten Mal das gleiche Spiel: Eine Scheinkoalition mit einem labilen, unfähigen Partner eingehen, ihn anschließend so lange anstupsen und anrennen lassen, bis er von selbst in sich zusammenbricht. Anschließend selbst deutlich gestärkt in Neuwahlen gehen, um in der Konsequenz quasi eine Alleinregierung führen zu können. Das hat 2002 mit der FPÖ hervorragend geklappt, und jetzt ist die SPÖ dran. Kinderspiel - beiden Parteien ist die ÖVP intellektuell und strategisch haushoch überlegen. Man liest zwar immer wie intelligent und gebildet Gusenbauer denn nicht sei, merken tut davon in der Praxis halt keiner was. In Fernsehinterviews und bei öffentlichen Auftritten kommt er sowieso seit Jahren als gutmütiger, aber leicht dümmlicher Holzkopf herüber.<br /><br />Im Juni kam die Fußball-EM, also das so ziemlich beste was der Regierung passieren konnte, weil Politik in dem Zeitrahmen im öffentlichen Raum so gut wie nicht existiert. Eine Auszeit also, in der die Bürger die politische Lage vergessen und Österreich in jedem Fall voll super finden. Gusenbauer ist durch Hickersberger ersetzt.<br /><br />Kaum ist die EM vorbei geht es aber weiter. Hans Dichand hievt Walter Feymann an die Spitze der SPÖ und versetzt ÖVP-Außenministerin Ursula Plassnik einen Tritt in die Magengrube. Molterer erkennt, dass er handeln muss bevor es zu spät ist und spielt die "Neuwahlen"-Karte aus. Was bedeutet, dass wir also auch den Rest des Jahres politisch vergessen können, weil er mit millionenteurem, stupidem Wahlkampf-Scheißdreck und Koalitionsgesprächen zugekleistert sein wird.<br /><br />Und danach? Wird es weitergehen. Wenn wir Glück haben nicht ganz so schlimm wie in letzter Zeit, aber schlimm auf "gewöhnlichem" Niveau. Denn wirklich etwas ändern wird sich in Österreich sowieso lange nicht, dank Stammwählern, Medienkonzentration, Globalisierung und all der anderen schönen Dinge, die aus dem Konzept der Demokratie längst einen schlechten Witz gemacht haben.<br /><br />Bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen kann ich mir wenigstens mit viel Anstrengung irgendwie einreden, dass mit Obama alles anders wird, auch wenn es blöd und naiv ist. In Österreich aber darf ich nicht einmal träumen.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-54567933967240042752008-06-22T11:19:00.002+02:002010-09-26T19:11:30.009+02:00Yojimbo<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjwoOBh1leQuK9pMBG3QXM_ObRc7p8_GIeYa4Pjnv9WyyhuHqmgQkXipXU0rVPq_qbXPFl6iGDtt83KuZw1C5un4KmUsR78RS69auKQT3LkB43fYu6w3kKlARKlEvqZCTRANhIc/s1600-h/yojimbo1.png"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjwoOBh1leQuK9pMBG3QXM_ObRc7p8_GIeYa4Pjnv9WyyhuHqmgQkXipXU0rVPq_qbXPFl6iGDtt83KuZw1C5un4KmUsR78RS69auKQT3LkB43fYu6w3kKlARKlEvqZCTRANhIc/s400/yojimbo1.png" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5214633409558862546" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Akira Kurosawas Samurai-Klassiker <span style="font-style: italic;">Yojimbo</span> steht inmitten eines recht umfangreichen Bezugsgeflechts. Kurosawa ließ sich für seine Geschichte um einen namenlosen Kämpfer, der zwei rivalisierende Gangs gegeneinander ausspielt, von Dashiel Hammetts <span style="font-style: italic;">Red Harvest</span>, sowie von der Verfilmung seines Romans <span style="font-style: italic;">The Glass Key</span> inspirieren; außerdem stellen die Western John Fords einen wichtigen stilistischen Einfluss dar. <span style="font-style: italic;">Yojimbo</span> selbst inspirierte widerum Sergio Leones bahnbrechenden <span style="font-style: italic;">Für eine Handvoll Dollar</span>, der das Genre des Italo-Western definierte. Und auch viel später wurde die Geschichte noch aufgegriffen, etwa 1996 in Walter Hills <span style="font-style: italic;">Last Man Standing</span>.<br /><br />Zurück jedoch zu <span style="font-style: italic;">Yojimbo</span>, der meiner Meinung nach selbst <span style="font-style: italic;">Für eine Handvoll Dollar</span> noch übertrifft. Jeder Aspekt dieses Films zeugt von Meisterschaft. Das erste, was auffällt, sind wohl die virtuosen, hocheleganten Breitwand-Kompositionen des Kameramanns Kazuo Miyagawa. Er versteht das Format brilliant zu nutzen, zeigt uns die Verhältnisse zwischen den Figuren und ihrer Umwelt, setzt Wände, Türen und Fenster geschickt zur Raumaufteilung ein und variiert gekonnt zwischen hoher Schärfentiefe und starkem Teleobjektiv. Nahezu jede Minute des Films ist visuell einfach hochspannend. Diese Art von Kameraarbeit ist es, die mich daran erinnert, was ich am Kino so sehr liebe.<br /><br />Eine weitere hervorstechende Qualiät von <span style="font-style: italic;">Yojimbo</span> ist sein Hauptdarsteller, Tashiro Mifune. Wer glaubt, dass man einen namenlosen Actionhelden ohne Vergangenheit nicht nuanciert und facettenreich spielen kann, der wird hier eines Besseren belehrt. Im Wesentlichen ist Mifunes Figur ein Geist, der zu Beginn des Films aus dem Nichts auftaucht, die Verhältnisse nach seinem Willen neu arrangiert, und nach erledigter Arbeit wieder vom Erdboden verschwindet. Durch Mifunes unglaublich ausdrucksstarke Mimik und Körpersprache verleiht er dem Protagonisten jedoch ein Maß an Persönlichkeit, von dem Clint Eastwoods "Mann ohne Namen" in der Dollar-Trilogie nur träumen kann. Es lohnt sich wirklich, Mifune den ganzen Film über zu beobachten - seine Augen, seine Schultern, seine Hände erzählen uns alles, was wir über die Figur wissen müssen.<br /><br />Zumindest erwähnen sollte man auch Masaru Satos beeindruckenden Score, von dem sich offenbar auch Ennio Morricone beeinflussen ließ, und der es immer wieder schafft, Bezüge zu Umgebungsgeräuschen herzustellen oder sich gar mit ihnen zu verbinden.<br /><br />Mit seinem coolen Helden, seiner spannenden Story und seinem schwarzen Sinn für Humor qualifiziert sich <span style="font-style: italic;">Yojimbo</span> bereits als gelungener Actionfilm; doch die Raffinesse, die Sorgfalt und letztendlich das Genie seiner Macher erheben ihn zum Meisterwerk.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-78305554952287370662008-04-20T18:26:00.004+02:002010-09-26T19:11:30.009+02:00Lost in Beijing<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhK4CEybFj1tSqV8_IjyO6RQDi2BXPzFcnAB1kCQ11AkZPjSF-cun1LFZcKtMI8JtrsQ-16w_j5Uqn8AHtDQMd_yZU0-j9m0AG8AryzwhUN1urWtbWfl0O1eyxPLzz27iBkw6R_/s1600-h/PingGuo.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhK4CEybFj1tSqV8_IjyO6RQDi2BXPzFcnAB1kCQ11AkZPjSF-cun1LFZcKtMI8JtrsQ-16w_j5Uqn8AHtDQMd_yZU0-j9m0AG8AryzwhUN1urWtbWfl0O1eyxPLzz27iBkw6R_/s400/PingGuo.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5191365846217871170" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;"><span style="font-style: italic;">Lost in Beijing</span>, der neue Film der chinesischen Regisseurin Li Yu, hatte es nicht leicht. Mit seiner kritischen Darstellung der chinesischen Hauptstadt und verhältnismäßig expliziten Sexszenen ein Dorn im Auge der Zensur in China, wurde er dort, von Hong Kong abgesehen, nie gezeigt, und selbst bei seiner Premiere im Rahmen der Berlinale 2007 war es lange unklar, ob man nicht vielleicht nur eine stark gekürzte Fassung zu sehen bekommen würde. Dem war zum Glück nicht so, und auch im Wiener Stadtkino gibt es den Film nun in voller Länge zu begutachten.<br /><br />Die Handlung von <span style="font-style: italic;">Lost in Beijing</span> ist recht einfach aufgebaut. Sie erzählt von zwei Ehepaaren aus verschiedenen sozialen Schichten: Auf der einen Seite haben wir den wohlhabenden Massagesalon-Besitzer Lin Dong (Tony Leung Ka-Fai, übrigens nicht zu verwechseln mit Tony Leung Chiu Wa) und seine unglückliche Frau Wang Mei (Elaine Jin). Im Massagesalon Lin Dongs arbeitet wiederum Liu Pingguo (Fan Bingbing), deren Mann An Kun (Tong Dawei) ein Fensterputzer ist, was den Plot in Gang bringt: Eines Tages putzt er nämlich genau das Fenster hinter dem Lin Dong gerade An Kuns betrunkene Frau vergewaltigt – die noch dazu kurz darauf feststellt, dass sie schwanger ist, ohne zu wissen, ob Lin Dong der Vater ist oder doch ihr Mann. Dessen anfängliche Wut und Verzweiflung verwandeln sich rasch in kalkulierteres Denken, und es kommt zu einer Reihe von Verhandlungen und Geschäften zwischen den beiden potenziellen Vätern, die natürlich am Ende hoffnungslos in sich zusammenbrechen müssen.<br /><br />Das menschliche Drama ist die eine Seite dieses Films, und bei Licht betrachtet, kommt sie eigentlich recht altmodisch daher. Was nicht schlecht sein muss, funktioniert sie doch dank der sensiblen Charakterzeichnung und der durchgehend überzeugenden Darstellerleistungen durchaus wie sie soll. Richtig interessant wird <span style="font-style: italic;">Lost in Beijing</span> jedoch als Allegorie auf die chinesische Gesellschaft, Untersuchung kapitalistischer Mechanismen und als Portrait der titelgebenden Stadt, die uns zwischendurch immer wieder in impressionistischen Sequenzen zu verschiedenen Tageszeiten gezeigt wird.<br /><br />In den Sequenzen, in denen die Figuren im Mittelpunkt stehen, fällt hingegen eine geradezu expressionistische Kameraarbeit auf. Als Pingguo betrunken ist, verschwimmt das Bild und schaukelt hin und her; ist eine Figur aufgebracht, scheint auch die Kamera in Rage und zittert, als müsse sie ihre Wut unterdrücken. Zurückhaltend ist die Kamera zumindest nie: Zumeist bietet sie uns extreme Close-Ups neben Panoramaeinstellungen der Stadt, dazu Jump-Cuts, Tracking Shots, das volle Programm.<br /><br />Zusammenfassend kann man sagen, dass Li Yu mit <span style="font-style: italic;">Lost in Beijing</span> ein Film mit einigen interessanten Ansätzen gelungen ist, der einen guten Kontrast zu den Bildern darstellen dürfte, die uns dieses Jahr wohl noch aus dieser Stadt erwarten.<br /><br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-16744841610995163772008-03-18T12:21:00.006+01:002010-09-26T19:11:30.009+02:00I'm A Cyborg, But That's OK<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjI2xqxy7KCkClgz6dLHFGYRtL4sgZ6sEbCvHk8kvFIRJaE9E6CRvFb95-F1CBR0D3TWjKMcvwE03ui5fSozMom4T36ckQeyssvfZz3XvcDw9BP16N9rZke34SsapjU3zVT_sz8/s1600-h/cyborg.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjI2xqxy7KCkClgz6dLHFGYRtL4sgZ6sEbCvHk8kvFIRJaE9E6CRvFb95-F1CBR0D3TWjKMcvwE03ui5fSozMom4T36ckQeyssvfZz3XvcDw9BP16N9rZke34SsapjU3zVT_sz8/s400/cyborg.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5179045799947969826" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;"><span style="font-style: italic;">I'm A Cyborg, But That's OK</span> ist der neue Film des südkoreanischen Regisseurs Park Chan-wook, international bekannt geworden durch seine "Rache-Trilogie", bestehend aus <span style="font-style: italic;">Sympathy For Mr. Vengeance</span>, <span style="font-style: italic;">OldBoy</span> und <span style="font-style: italic;">Sympathy For Lady Vengeance</span>.<br /><br />Im Mittelpunkt des Films steht die junge Young-gun, die sich eines Tages bei der Arbeit in der Fabrik die Pulsadern aufschneidet, ein Stromkabel hineinsteckt und anschließt. Was in ihren Augen keine große Sache ist - schließlich ist sie der festen Überzeugung ein Cyborg zu sein - wirkt auf ihre Umgebung verständlicherweise weniger normal, weshalb sie in eine Irrenanstalt eingewiesen wird.<br /><br />Am Freitag ist dieser Film in Wien angelaufen und ich habe ihn mir im Top Kino angesehen - dem einzige Kino in der Stadt, in dem er momentan zu sehen ist, was mich ein bisschen überrascht hat, weil ich dachte, dass Park Chan-wook spätestens seit <span style="font-style: italic;">OldBoy</span> quasi Mainstream wäre... Umso bedauerlicher ist das, weil auch sein neuestes Werk wirklich toll ist.<br /><br /><span style="font-style: italic;">I'm A Cyborg, But That's OK</span> verfügt über immensen erzählerischen als auch visuellen Ideenreichtum, und schafft es trotz seiner offensichtlichen Verspieltheit, ein sensibles Gleichgewicht zwischen Humor und Gefühl zu bewahren - am besten verdeutlicht in einer der denkwürdigsten Kussszenen, die man je im Kino zu sehen bekommen hat. Ganz unglaublich auch die unerwarteten Gewaltausbrüche, die die Grundidee für den Film waren und einem Traum Park Chan-Wooks entstammen:<br /><br /><blockquote>Ich träumte von einem Mädchen, das mit den Fingerspitzen schießen kann, während die leeren Patronenhülsen aus ihrem Mund fallen wie ein Wasserfall.<br /></blockquote><br />Wenn das nicht Poesie ist, dann weiß ich nicht, was.<br /><br /><a href="http://www.film-zeit.de/index.php?action=result&sub=film&film_id=18233">film-zeit.de-Link</a><br /><a href="http://www.imdb.com/title/tt0497137/">IMDB-Link</a><br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-74542641031103902002008-02-25T18:08:00.007+01:002010-09-26T19:11:30.010+02:00Academy Awards 2008<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5yMEPQ1UmSnyXCJDJQl7MFALwr6oK0ikBxPR4AOipU8xZukdkUq3lucZx9YrhMzEC95UmxrCGVPfw_CHAjHatp-nPMSwr9Qo-W25FtdRDASyXIEbyxqWT8i4TDGXsrZOJigcl/s1600-h/actors.bmp"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5yMEPQ1UmSnyXCJDJQl7MFALwr6oK0ikBxPR4AOipU8xZukdkUq3lucZx9YrhMzEC95UmxrCGVPfw_CHAjHatp-nPMSwr9Qo-W25FtdRDASyXIEbyxqWT8i4TDGXsrZOJigcl/s400/actors.bmp" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5170975453684432546" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Zum zweiten Mal habe ich mir gestern die Oscar-Nacht live gegeben und wieder habe ich es sehr genossen. <a href="http://www.fuenf-filmfreunde.de/2008/02/25/oscar-2008-liveblogging-mit-batz/">Manche Leute</a> scheinen die Nacht ja nur durchzumachen um ihre widerlichen Stänkereien rausposaunen zu können; ich hatte Spaß.<br /><br />Bin zwischen ORF und Pro Sieben hin- und hergependelt, aber die meiste Zeit auf dem ORF geblieben, weil die Tonqualität dort deutlich besser war. Außerdem bekam man während der Werbeblöcke statt der immergleichen Trailer die Kommentare von Eugen Freund und Alexander Horwath geliefert, ersterer US-Korrespondent des Senders, vorwiegend Blödsinn labernd, und letzterer der von mir hochgeschätzte Direktor des Wiener Filmmuseums, dem zuzuhören wie immer eine Freude war.<br /><br />Alle scheinen sich darüber aufzuregen, wie wenig politisch Jon Stewart war. Als ob das hier Augusto Boal wäre und nicht die verdammten Oscars. Und so schlecht fand ich z.B. folgenden Witz gar nicht:<br /><br /><blockquote>"Not all films did as well as <em>Juno</em> obviously. The films that were made about the Iraq war, let's face it, did not do as well. But I'm telling you, if we stay the course and keep these movies in the theatres we can turn this around! I don't care if it takes 100 years! Withdrawing the Iraq movies would only embolden the audience! We cannot let the audience win!"<br /></blockquote><div style="text-align: justify;"><br />Die Coolness-Preise des Abends gehen wie immer an George Clooney, der sich dreimal verhaspeln kann und trotzdem noch charismatisch und souverän wirkt, und den Oberexzentriker Jack Nicholson, der einfach eine Oscar-Institution ist. Von diesen Herren kann Hosenscheißer John Travolta noch einiges lernen.<br /></div><br />Ein Wort zu Dankesreden: Auf der einen Seite hasse ich es, wie taktlos diese nach kurzer Zeit abgewürgt werden. Man lässt der Show insgesamt so wenig Raum zum Atmen, dass kaum noch große Momente entstehen können, wie man sie in den abermillionen Montagen sieht. Andererseits nerven mich aber auch die Preisträger, die trotzdem glauben, zwanzig verschiedenen Leuten danken zu müssen. Ist doch sowieso unmöglich, allen zu danken, die es verdient hätten; man enttäuscht dann nur die, die man nicht erwähnt, und langweilt das Publikum. Deswegen freue ich mich immer über Leute wie Glen Hansard oder Tilda Swinton, die das offenbar verstehen.<br /><br />Swintons Oscar für die beste weibliche Nebenrolle in <span style="font-style: italic;">Michael Clayton</span> war ja überhaupt die Überraschung des Abends; ich glaube, ich habe niemanden von den Nominierten in dieser Kategorie seltener als Favoriten oder Tipp gehört. Überhaupt keine Überraschung waren die Beste männliche Nebenrolle für Javier Bardem und die Beste männliche Hauptrolle für Daniel Day-Lewis. Aber was Day-Lewis betrifft, wäre alles andere ja auch ein Witz gewesen. Nicht weil die Konkurrenz nicht hervorragend gewesen wäre, sondern weil Daniel Plainview einfach eine Kreation für die Ewigkeit ist.<br /><br />Etwas enttäuscht war ich dann doch, dass <span style="font-style: italic;">No Country For Old Men There Will Be Blood</span> sowohl Regie als auch Film weggeschnappt hat, was aber nur für das gute Jahr spricht, denn verdient haben es die Coens voll und ganz. <span style="font-style: italic;">There Will Be Blood</span> hätte es halt vielleicht noch ein klitzekleines Bisschen mehr verdient. Immerhin wurde die großartige Kameraführung Robert Elswits ausgezeichnet. Der Skript-Oscar für <span style="font-style: italic;">Juno</span> war vorauszusehen. Hier kommt es halt darauf an, welche Philosophie man betreffend der Kunst des Drehbuchschreibens hat.<br /><br />Was den Auslands-Oscar betrifft: Ich freue mich für Stefan Ruzowitzky, der mit <span style="font-style: italic;">Die Fälscher</span> einen zweifellos sehr guten Film abgeliefert hat, und hoffe jetzt mal auch einfach so naiv wie alle anderen auch, dass sich das auf die österreichische Filmlandschaft und -förderungspolitik auswirkt. Wenn ich aber noch einmal den lustigen Satz "Wir sind Oscar" lese oder höre, drehe ich durch. Wenn man nicht einmal die geistige Kapazität besitzt, eine BILD-Schlagzeile grammatikalisch zu erfassen, dann sollte man sich lieber gleich selbst richten.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-12625716296846497902008-02-21T11:42:00.017+01:002010-09-26T19:11:30.010+02:00Academy Awards 2008: "Best Picture" Nominees Recap<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhnRClwVj8Kp3mjuFvMgRerDHrmTxPrOEP5_LcyTXFCdY-euUHE5E4kd5Uf_xXq8NZW-lHO9nJDqEdF8lEKrCnpHES0SvYo5JVQmzgtL1HzYDOTzZiSTVktf9eF-YDcSoWXaZd0/s1600-h/nominations.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhnRClwVj8Kp3mjuFvMgRerDHrmTxPrOEP5_LcyTXFCdY-euUHE5E4kd5Uf_xXq8NZW-lHO9nJDqEdF8lEKrCnpHES0SvYo5JVQmzgtL1HzYDOTzZiSTVktf9eF-YDcSoWXaZd0/s400/nominations.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5169384713762111042" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Dieses Jahr habe ich für die Oscars vorgesorgt und mir vorab einen Haufen nominierter Filme angesehen, darunter sämtliche <span style="font-style: italic;">Best Picture</span>-Kandidaten, auf die ich im Folgenden einen kurzen Blick werfen möchte. Über andere Kategorien kann ich nicht allzuviel sagen, weil ich in so gut wie allen Fällen nicht alle Nominierten gesehen habe. Das einzige, was ich noch mit Sicherheit sagen kann, ist, dass ich richtig böse werde, wenn <span style="font-style: italic;">Falling Slowly</span> aus <span style="font-style: italic;">Once</span> nicht zum besten Song ernannt wird. Gehen wir es also an.<br /><br /><span style="font-style: italic; font-weight: bold;">Atonement<br /></span><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEinUygTTP5kC6CAaF4xMn69iQCQORQq1kI31GPC_ECSuPfaIqyfZvUtNq3RARYRYVsiGny3uiXtkRG-C-ZotZGqSsmvQ0871TcAKF7hLDV8HJmJkYQHQNzFD1c8QzJay2p43Ixz/s1600-h/Atonement.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEinUygTTP5kC6CAaF4xMn69iQCQORQq1kI31GPC_ECSuPfaIqyfZvUtNq3RARYRYVsiGny3uiXtkRG-C-ZotZGqSsmvQ0871TcAKF7hLDV8HJmJkYQHQNzFD1c8QzJay2p43Ixz/s400/Atonement.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5169384846906097234" border="0" /></a><br /><span style="font-style: italic;">Pride and Prejudice</span> von Joe Wright war ein gelungene Literaturverfilmung, viel mehr aber auch nicht. Jetzt hat der britische Regisseur abermals einen Roman verfilmt, Keira Knightley spielt wieder eine Hauptrolle und auch sonst sieht der Film seinem Vorgänger auf den ersten Blick recht ähnlich, aber eben nur auf den allerersten Blick. Die Einsätze sind diesmal weit höher. Über die Geschichte will ich nicht viel sagen, die ist immerhin der Vorlage zuzuschreiben. Das, was Atonement zu mehr macht als einem 08/15-Hollywood-Kostümmelodram sind die interessanten filmsprachlichen Akzente des Regisseurs. Wie er bestimmte Ereignisse aus mehreren Perspektiven erzählt, wie er den Komponisten Dario Marianelli für den Score virtuos diegetische und nicht-diegetische Elemente miteinander verweben lässt, oder wie er im Zentrum des Films eine der spektakulärsten Tracking-Shot-Plansequenzen seit <span style="font-style: italic;">GoodFellas</span> inszeniert.<br /><br />Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass mir <span style="font-style: italic;">Atonement</span> streckenweise eine Spur zu dick aufgetragen hat, zu melodramatisch und unsubtil war. Zusätzlich tue ich mir ein bisschen schwer mit der Glaubwürdigkeit des von James McAvoy und Keira Knightley dargestellten Liebespaars. Atonement ist ein sehenswerter Film, aber für den diesjährigen Oscar wird es vor allem angesichts der Konkurrenz nicht reichen. Eine Prämierung für Kostümdesign (Keira Knightleys grünes Kleid!), Art Direction und vor allem für den interessanten Score seien ihm aber gegönnt.<br /><br /><span style="font-style: italic; font-weight: bold;">Juno<br /><br /></span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgV6sSks9ESzJY6o8PWbTFktq0WIy3BMK6N-ITKjJDE9YG1oSmM59PG_zLbUFa4LjFlp_niEXU_9uLEhAEUtidPkxg7zEtQOUQaYdSmOCXy61w40RHcjfKeKMOiRTJ3KYw7Ro0j/s1600-h/juno.png"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgV6sSks9ESzJY6o8PWbTFktq0WIy3BMK6N-ITKjJDE9YG1oSmM59PG_zLbUFa4LjFlp_niEXU_9uLEhAEUtidPkxg7zEtQOUQaYdSmOCXy61w40RHcjfKeKMOiRTJ3KYw7Ro0j/s400/juno.png" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5169384975755116130" border="0" /></a><br />Mit <span style="font-style: italic;">Juno</span> habe ich so meine Probleme. Da wäre schon einmal die Prämisse. Eine ungewollte Teenie-Schwangerschaft. Ich mag naiv oder weltfremd sein, aber ich habe noch nie verstanden, wie ungeplante Schwangerschaften heutzutage funktionieren, sofern die Betroffenen nicht extreme Pechvögel oder extreme Idioten sind. Seit ich schätzungsweise acht bin, kann ich sämtliche existierende Verhütungsmöglichkeiten alphabetisch im Schlaf aufzählen, so früh und massiv werden junge Leute heutzutage aufgeklärt. Und gerade eine Figur wie Juno, die uns als übermäßig schlaues und selbständiges Mädchen präsentiert wird, hat einfach so ungeschützten Sex? Aber wir sehen ja in Filmen auch ständig Erwachsene, die schwanger werden und davon überrascht sind. Anscheinend habe ich da irgendwas nicht mitbekommen. Vielleicht kann mich ja noch wer darüber aufklären.<br /><br />Abgesehen davon ist sowieso auch der ganze Rest des Films äußerst unglaubwürdig, obwohl Drehbuchautorin Diablo Cody angeblich aus eigenen Erfahrungen schöpft. Aber sobald man sich in diese seltsame Welt eingelebt hat, kann man den Film, seine sehr guten Darsteller und sein vor charmant-witzigen Dialogen strotzendes Drehbuch eigentlich genießen. Ein bisschen störend ist nur der etwas abgeschmackte "Indie-Chic", auf dem es sich die Inszenierung gemütlich macht.<br /><br />Wow, diese Rezension wurde negativer als ich dachte. Eigentlich mag ich <span style="font-style: italic;">Juno</span>. Trotzdem - nicht mein Favorit. Den <span style="font-style: italic;">Leading Actress</span>-Preis hätte Ellen Page allerdings durchaus verdient.<br /><br /><span style="font-weight: bold; font-style: italic;">Michael Clayton<br /><br /></span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbbBcQ3f-8OLoG_J5CuwL_d4X4IWuYnYUouxtT8A-Y6wANC5yfP1V6b4iXyRTIKsIERSvFmjfT0G4jYayoSVl6EPq1r9SwyNmThGQFduQnptIcabXJuBz542gtTxF3sDrTgP9l/s1600-h/mclayton.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbbBcQ3f-8OLoG_J5CuwL_d4X4IWuYnYUouxtT8A-Y6wANC5yfP1V6b4iXyRTIKsIERSvFmjfT0G4jYayoSVl6EPq1r9SwyNmThGQFduQnptIcabXJuBz542gtTxF3sDrTgP9l/s400/mclayton.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5169385169028644466" border="0" /></a><br />Das Regiedebüt von Drehbuchautor Tony Gilroy ist ein Anwaltsthriller in der Tradition Sidney Lumets. Ich habe mich glänzend unterhalten und den eleganten Hochglanzstil sehr genossen, auch wenn er manchmal zugegebenermaßen ein bisschen wie Autowerbung aussah. Ich mag intelligente Thriller, in denen die Schlachten nicht mit Kugeln, sondern mit Worten stattfinden. Und ich mag auch George Clooney, der hier eine gute, aber nicht unbedingt oscarwürdige Leistung bringt. Nominiert sind auch Tom Wilkinson, der hier im Grunde Howard Beale spielt, und Tilda Swinton. Am ehesten würde ich allerdings den Drehbuch-Oscar vergeben. Film und Regie? Dafür wird es wohl nicht reichen.<br /><br /><span style="font-weight: bold; font-style: italic;">No Country For Old Men<br /><br /></span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5j0Q0P6OHN3BN1NF9ytTJEA3gMbjg_5baR8gIdzMn38Msr3gi1WsmY2SUR703G-pcWvTF50ES38AdAVZMdmkHiyThrQqHjnbOWZx3e7SvAI86KNGiGsamqPkVfe-T-oH6E8yR/s1600-h/no-country-for-old-men.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5j0Q0P6OHN3BN1NF9ytTJEA3gMbjg_5baR8gIdzMn38Msr3gi1WsmY2SUR703G-pcWvTF50ES38AdAVZMdmkHiyThrQqHjnbOWZx3e7SvAI86KNGiGsamqPkVfe-T-oH6E8yR/s400/no-country-for-old-men.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5169385280697794178" border="0" /></a><br />So, jetzt wird es spannend, denn im Grunde steht es außer Frage, dass der Gewinner entweder dieser hier oder <span style="font-style: italic;">There Will Be Blood</span> sein wird (allerhöchstens noch <span style="font-style: italic;">Juno</span>, wenn die Academy beschließt, mal so richtig crazy zu sein). Und genau wie <span style="font-style: italic;">There Will Be Blood</span> muss ich diesen Film, glaube ich, einfach noch einmal sehen, um ihn richtig beurteilen zu können. Was ich jetzt schon sagen kann, ist, dass die Coens wieder einmal extrem virtuos und vielleicht so radikal wie noch nie mit Erwartungen und Genre-Konventionen spielen, dass es eine Freude ist, und dass sie einige der brilliantesten Suspense-Sequenzen vorlegen, die ich je gesehen habe. Javier Bardem ist haushoher Favorit für den Nebenrollen-Oscar mit seiner Darstellung des Coen-Terminators Anton Chigurh, und auch sonst sieht es sehr gut aus für die Brüder. Wenn ich persönlich mich entscheiden müsste, wer den Oscar für den besten Film erhalten soll, würde mich aber ein nicht ganz eindeutiges, aber dennoch vorhandenes Bauchgefühl zum nächsten und letzten Kandidaten ziehen, zu...<br /><br /><span style="font-style: italic; font-weight: bold;">There Will Be Blood<br /><br /></span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEga4fi12O0mAxzx296BljyWnac-qed4W-_QZjjbDRoMNTxbXuBEu6olQh0f_jfn-qXlrwCHxHqolrUXHNSPEvcCf9RA1T3NreMK1YiLoBLr5xrntKj4Ii_kS3qqrZzuZ2yBbqPq/s1600-h/plainview.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEga4fi12O0mAxzx296BljyWnac-qed4W-_QZjjbDRoMNTxbXuBEu6olQh0f_jfn-qXlrwCHxHqolrUXHNSPEvcCf9RA1T3NreMK1YiLoBLr5xrntKj4Ii_kS3qqrZzuZ2yBbqPq/s400/plainview.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5169385452496486034" border="0" /></a><br />Und ich könnte nicht einmal genau sagen, warum. Denn auch diesen Film muss ich eigentlich ein zweites Mal sehen, weil er einfach meine Erwartungen gebrochen hat. Was ich mir erwartet hatte, war ein klassisches amerikanisches Aufstieg-und-Fall-Epos, und auf eine Weise habe ich das auch bekommen. Aber <span style="font-style: italic;">There Will Be Blood</span> könnte man genauso gut als Horrorfilm, als schwarze Komödie (Stichwort <span style="font-style: italic;">Milkshake</span>) oder wenn man unbedingt will als Portrait eines zerrissenen Amerika rezipieren. Am besten beschreibt man wohl es als bizarres Psychogramm seiner Hauptfigur Daniel Plainview, die von Daniel Day-Lewis in einer jetzt schon legendären Performance zum Leben erweckt wird. Einen wesentlichen Anteil an der Eigenartigkeit des Films hat auch der Score von Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwoods, der leider nicht nominiert ist, weil er nicht-originales Material beinhaltet.<br /><br />Zusammenfassend sei gesagt, dass <span style="font-style: italic;">There Will Be Blood</span> einfach der radikalste und kraftvollste der nominierten Filme ist, wenn auch nicht der geschlossenste. Wenn man mich zwingen würde, einen persönlichen Favoriten zu wählen, wäre es wahrscheinlich dieser hier. Er verfügt einfach über eine in gewisser Weise unheimliche und abgründige Sogwirkung.<br /></div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-30829261.post-24133467037532200672008-02-07T10:28:00.000+01:002010-09-26T19:11:30.010+02:00Cloverfield<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5YC5UREPU9pglZ-UJjZ4qOWTEFKiYJXgppJoeoFwFVJ9M5-BmRgO8jozOdBy9B9RSpD1S5MSemfG4R-jb0GWrIGklzc9tRC8gVUWqJ2tRfdC35TjMIZLevAUfISQPCrvx0ZtQ/s1600-h/odetteyustman01.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5YC5UREPU9pglZ-UJjZ4qOWTEFKiYJXgppJoeoFwFVJ9M5-BmRgO8jozOdBy9B9RSpD1S5MSemfG4R-jb0GWrIGklzc9tRC8gVUWqJ2tRfdC35TjMIZLevAUfISQPCrvx0ZtQ/s400/odetteyustman01.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164168208749300594" border="0" /></a><br /><div style="text-align: justify;">Auch wenn mich der künstliche erzeugte Internet-Hype um den neuen Handkamera-Monsterfilm <span style="font-style: italic;">Cloverfield</span> doch eher genervt hat, so konnte ich doch nicht der Neugier widerstehen, das Monster zu Gesicht zu bekommen (Mist!). Ein Teil von mir hoffte auf einen pfundigen Big Budget-Auftritt von Cthulhu, dieser Teil wurde enttäuscht. Trotzdem habe ich mich gut amüsiert und fand den Film teilweise sogar recht clever und interessant.<br /><br />Auch wenn man ihn mit "Blair Witch Project meets Godzilla" ziemlich gut beschreibt, ist <span style="font-style: italic;">Cloverfield</span> schlussendlich doch ein Film, wie man ihn so noch nie gesehen hat, und deshalb hat er für mich funktioniert. Jeder Blick auf das Monster war ein spannender Moment, nicht weil man Angst um die Figuren hätte (allesamt unsympathische New Yorker-Yuppies), aber aufgrund der für das Genre ungewönlichen pseudo-dokumentarischen Inszenierung. Die Prämisse "Was wäre, wenn soetwas tatsächlich passieren würde" hat einfach etwas sehr Reizvolles. Und obendrein werden auch noch ein paar kleine Diskussions- und Interpretationsansätze gestreut. Man kann einen Monsterfilm auch weitaus weniger interessant machen. Mir zumindest hat <span style="font-style: italic;">Cloverfield</span> zehnmal mehr Spaß gemacht als etwa Peter Jacksons sentimentaler <span style="font-style: italic;">King Kong</span>-Schnarcher.</div>Perry Simmhttp://www.blogger.com/profile/17375258895503861817noreply@blogger.com0